Wasserstoffpilotanlage in Linz

Ehrgeizige Ziele haben sich die Unterzeichner beim Klimagipfel in Paris gesetzt. Die Vorgaben fordern energie- und CO2-intensive Branchen wie die Stahlerzeuger. Voest, Verbund und Siemens bauen nun in Linz eine „grüne Wasserstoffpilotanlage“.

Grün heißt in diesem Fall: Der Strom für die Elektrolysestation wird zur Gänze aus erneuerbarer Energie - also Wasser-, Wind- und Sonnenkraft - kommen. Entstehen wird die Anlage mitten auf dem Linzer Werksgelände, zwischen Hochöfen und Stahlerzeugung. Das Projekt wird an die 18 Millionen Euro kosten. Zwei Drittel zahlt die EU. In vier Jahren soll die Anlage fertig sein.

„Elementarer Teil der Zukunftsstrategie“

Es gehe darum, eine neue Technik auf Funktionalität zu testen, so voestalpine-Chef Wolfgang Eder. Die Anlage sei ein elementarer Teil der Zukunftsstrategie: „Sie wird uns helfen, endgültig ein Gefühl zu kriegen, ob wir unsere Technologie langfristig für die Zukunft auf Wasserstoff ausrichten können oder nicht. Wobei wir heute davon ausgehen, dass es möglich sein wird und wir nur über das Wie, aber nicht mehr über das Ob reden.“

Wasserstoff soll Kohle und Erdgas ablösen

Bewährt sich die Anlage, könnte die voestalpine die Erzaufbereitung sowie Stahlerzeugung Schritt für Schritt CO2-frei machen, Wasserstoff soll Kohle und Erdgas ablösen, so Eder: „Wenn uns die Dekarbonisierung nicht gelingt und sich die Rahmenbedingungen in Europa nicht ändern, dann würde die Stahlerzeugung in Europa generell infrage gestellt. Ich gehe aber davon aus, dass sich letztlich auch die politischen Entscheidungsträger dessen bewusst sind, dass der wichtigste Basiswerkstoff der Welt nicht aus Europa verschwinden kann.“

Zeithorizont von 15 Jahren

Die völlige Umstellung auf „grünen“ Wasserstoff ist jedoch noch Zukunftsmusik. Eder selbst rechnet mit mindestens 15 Jahren. Außerdem brauche es deutlich mehr Ressourcen, um Ökostrom zu erzeugen sowie zu transportieren.