Bei Klettertour über Dachrinne abgestürzt

In Steyr dürfte am Freitagabend ein Mann versucht haben, über eine Dachrinne zur Wohnung seiner Freundin im zweiten Stock hinaufzuklettern, und stürzte ab. Weil die Angaben der beiden widersprüchlich waren, ermittelt jetzt die Polizei.

Der Notruf bei der Polizei ging kurz nach 20.00 Uhr ein. Eine Frau zeigte einen Sturz von einer Leiter an, sie brauche Hilfe für ihren Freund. Als die Beamten in der Wohnung des Paares eintrafen, fanden sie dort die 46-jährige Anruferin und einen blutüberströmten 50-Jährigen vor. Der Verletzte wollte keine Hilfe von den Polizisten und sagte, anders als seine Freundin zuvor, er sei auf dem Nachhauseweg gestürzt.

Schädelbasisbruch vermutet

Kurz darauf trafen die angeforderten Sanitäter ein und riefen den Notarzt dazu, weil sie angesichts des großen Blutverlustes bei dem 50-Jährigen einen Schädelbasisbruch vermuteten. Als der Mann dann vom Arzt versorgt wurde, rückte seine Freundin schließlich mit einer ganz anderen Geschichte heraus: das Paar hatte im Vorfeld offenbar einen heftigen Streit gehabt und der Mann hatte dann versucht über die Fassade des Hauses in die Wohnung im zweiten Stock zu gelangen. Dabei müsse er abgestürzt sein.

„Mann verletzt gefunden“

Die 46-Jährige gab an, sie habe ihn zwar noch vom Balkon aus gesehen wie er die Dachrinne hinaufkletterte, den Sturz selber habe sie nicht beobachtet. Wenig später habe sie den 50-jährigen unten auf der Wiese verletzt aufgefunden.

Der Mann habe partout nicht wollen, dass sie Hilfe hole und sie habe ihn deshalb zunächst einmal zurück in die Wohnung gebracht, so die Angaben der Frau gegenüber der Polizei. Angesichts der stark blutenden Verletzung habe sie dann aber doch den Notruf gewählt. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um den Unfallhergang zu rekonstruieren.