Schwarzmarkt für Silvesterraketen blüht
Jedes Jahr landen in Österreich etwa 300 Menschen nach Unfällen mit Feuerwerkskörpern im Spital. Vier sind in den letzten fünf Jahren sogar ums Leben gekommen. Der Verkauf von Knallern mit extremer Sprengkraft ist in Österreich verboten, aber im angrenzenden Tschechien können mächtige Böller mit bezeichnenden Namen wie „Cobra“ und „La Bomba“ gekauft werden. Die auch in Tschechien verbotenen Kracher und Raketen werden im Grenzgebiet mehr oder weniger offen verkauft.
ORF
20 Anzeigen in wenigen Tagen
Jeden Tag kontrollieren die oberösterreichischen Fahnder im Grenzraum derzeit, ob jemand versucht, solche gefährlichen Sprengkörper ins Land zu schmuggeln. Allein die zuständige Polizeiinspektion in Bad Leonfelden hat in den vergangenen Tagen etwa 20 Fälle angezeigt. Die Kracherschmuggler haben meistens auch eine Reihe mehr oder weniger guter Ausreden parat, so Stefan Breitenfellner von der Polizei in Bad Leonfelden: von „haben wir nicht gewusst“ bis „das hat uns der Verkäufer dazugeben ohne dass wir es bemerkt haben“.
Breitenfellner: „Von tschechischen Behörden nicht oder zu wenig kontrolliert“
Verkauf illegaler Kracher
ORF-Redakteur Johannes Reitter war für die Sendung Oberösterreich heute in Tschechien mit versteckter Kamera unterwegs.
Saftige Strafen
Wer mit illegalen Krachern erwischt wird, muss laut Bezirkshauptmannschaft mit Strafen von mehreren hundert Euro rechnen. Die sichergestellten Silvesterkracher werden so lange bei der Bezirkshauptmannschaft zwischengelagert, bis das Strafverfahren abgeschlossen ist. Danach werden die Feuerwerke vernichtet oder für interne Schulungen verwendet, so die Polizei.