Pkw-Fahrer: Ablenkung ist wie Alkoholisierung

Fast ein Drittel aller tödlichen Unfälle passieren, weil Autofahrer abgelenkt sind, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit und Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Und - was viele nicht wüssten - Ablenkung komme einer Alkoholisierung gleich.

Dem Zustand mit 0,8 Promille oder sogar mehr gleicht die Ablenkung durch das Handy während einer Autofahrt. Auch wenn der Blick aufs Mobiltelefon scheinbar nur kurz ist - bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde bedeutet eine Sekunde Unachtsamkeit knapp 14 Meter Blindflug, so Othmar Thann, vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Fehlende Aufmerksamkeit war die Ursache für über 2000 Unfälle im Jahr 2015. Damit ist Ablenkung Unfallursache Nummer eins in Oberösterreich, so Steinkellner bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz.

150.000 Telefonate ohne Freisprecheinrichtung

Wer mit Freisprechanlage telefoniert, ist schon deutlich sicherer unterwegs als jene ohne, aber trotzdem ist das Unfallrisiko knapp drei Mal so hoch, so Thann. Eine Gefahr, die immer noch unterschätzt wird, so Steinkellner. In Oberösterreich würden täglich rund 150.000 Telefonate ohne Freisprecheinrichtung geführt, mehr als 33.000 SMS während der Fahrt verfasst. In ganz Österreich sind es laut Statistik täglich um die 900.000 Telefonate und 200.000 SMS.

Auch wenn viele Fahrzeuglenker der Ansicht sind, dass sie alles gleichzeitig können, Tests und Erfahrung der Experten zeigten ein anderes Bild: Der Verlust von Konzentration und Leistung sei erheblich. Sie sehen Neuentwicklungen im Fahrzeugbereich wie Brems-Assistenten oder Abstandsregeltempomaten von technischer Seite als Hilfe im Falle einer Ablenkung.