Arbeitsmarkt: Frauen und Ältere als Verlierer

Zwar sind die jüngsten Arbeitsmarktzahlen vom September nicht nur negativ, es zeigt sich aber, dass vor ältere Arbeitnehmer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Am stärksten gesunken ist sie in Wels.

Die Arbeitsmarktdaten für Oberösterreich zeigen im monatlichen Überblick für Septemer positive und negative Entwicklungen. So ist die Arbeitslosigkeit in absoluten Zahlen um 0,8 Prozent gestiegen, allerdings gibt es gleichzeitig auch um 1,5 Prozent mehr Beschäftigte als noch im September des Vorjahres.

Zehn Prozent mehr ältere Arbeitslose

Während im Segment der unter 25-Jährigen die Arbeitslosigkeit um 8,4 Prozent zurückgegangen ist, ist sie bei den über 50-Jährigen aber um 10,5 Prozent in die Höhe geschnellt. Auch bei Frauen und Männern zeigen sich deutliche Unterschiede: Aktuell sind zum Beispiel nur um 0,2 Prozent mehr Männer arbeitslos als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Bei den Frauen sind dagegen um 1,6 Prozent mehr arbeitslos als im September 2016. Regional hat es die stärksten Anstiege bei der Arbeitslosigkeit in Linz, Traun und Steyr gegeben, am meisten zurückgegangen ist sie im Bereich von Wels.

Reaktionen aus den Parteien

Es gäbe in Oberösterreich mehr Beschäftigte und mehr offene Stellen als im September des Vorjahres, zudem seien weniger Jugendliche arbeitslos, betonen Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (beide ÖVP). Um ältere Arbeitslose zu fördern, würden heuer mehr als 44 Millionen Euro aufgewendet.

Die FPÖ befürchtet hingegen, dass es auch im nächsten Jahr eine Rekordarbeitslosigkeit geben wird. Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner will deshalb einen sektoralen Stopp am Arbeitsmarkt für Nichtösterreicher.

SP-Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer fordert eine aktive Arbeitsmarktpolitik, mit der allen Oberösterreichern ein Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht wird.

Speziell die Zuwächse bei den über 50-Jährigen und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind für die Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz (Grüne) Grund zur Besorgnis. Für Unternehmen sollten deshalb Anreize geschaffen werden, Menschen dieser Gruppen zu beschäftigen.