Keine konkreten Hinweise nach Brandstiftung

Nach wie vor ist unklar, wer das unbewohnte Flüchtlingsheim in Altenfelden im oberen Mühlviertel angezündet hat. Polizei und Landeskriminalamt haben am Freitag über den aktuellen Ermittlungsstand informiert.

In der Nacht auf den 1. Juni wurde in dem Gebäude in der Mühlviertler Gemeinde Feuer gelegt. Zehn Tage später kann die Polizei noch keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter vorweisen.

PK Polizei nach Brand Altenfelden. Leiter des Landeskriminalamtes Gottfried Mitterlehner, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl, Leiter des Landesamtes Verfassungsschutz Michael Tischlinger

fotokerschi.at

Der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottfried Mitterlehner, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und der Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, Michael Tischlinger bei der Pressekonferenz am Freitagvormittag

Rekonstruktion der Tatnacht

Das Landeskriminalamt hat nach dutzenden Befragungen die Tatnacht rekonstruiert. So versuchte man zu erheben, wer in der Nacht unterwegs war, wie lange Cafes und Tankstellen geöffnet waren und welche Gäste wann und wohin gegangen sind. Daneben wurde auch Videomaterial von Überwachungskameras im Ort gesichtet.

Brand in Altenfelden

fotokerschi.at

In der Nacht auf den 1. Juni stand das Gebäude in Altenfelden in Flammen

Insgesamt wurden rund 200 Menschen überprüft, unter ihnen auch jene, die vor einiger Zeit auf Unterschriftenliste gegen das Flüchtlingsheim unterschrieben hatten.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen

Auch 18 Personen im Bezirk Rohrbach, die laut den Ermittlern als rechtsradikal bereits auffällig waren, wurden überprüft. Diese Befragungen ergaben keine Hinweise.

Die aus acht Mitarbeitern bestehende Ermittlungsgruppe sucht nun weiterhin nach offenbar frustrierten Menschen in Altenfelden, die zuletzt negativ mit dem Flüchtlingsthema in Berührung kamen.

Feuerwehrleute bei der Brandbekämpfung des Flüchtlingsheims im oberösterreichischen Altenfelden

APA/fotokerschi.at

Die Feuerwehr konnte das Haus nicht vor den Flammen retten

Darunter könnte auch der Verfasser einer E-Mail an den Altenfeldener Bürgermeister sein, der ein so genanntes Hass-Mail abgeschickt hatte. Er wird demnächst befragt.

Erhebung der Gefährdungspotenziale

Die Polizei lernt aber auch aus der Brandstiftung und den umfassenden Ermittlungen, denn in Zukunft soll bei jedem Flüchtlingsheim ein sogenanntes Gefährdungspotenzial erhoben werden. 168 der mehr als 500 Objekte seien schon unter die Lupe genommen worden, drei wurden als „kritisch“ eingestuft. Allerdings deshalb, weil es aufgrund der Zusammensetzung der Nationalitäten in den Unterkünften zu Spannungen komme.

Brandstiftung Asylheim Altenfelden Abriss

APA/Stringer

Wenige Tage später war von dem Flüchtlingsheim nur mehr ein Trümmerhaufen übrig

Generell registriert Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in diesem Jahr einen „massiven Anstieg der Gewaltkriminalität in Oberösterreich, vor allem durch Messerstechereien“. Er sprach von einem Plus von zehn Prozent, das zum Großteil auf das Konto ausländischer Communities gehe.

Friedensgebet in Altenfelden

Nach dem Brandanschlag auf ein neu erbautes Flüchtlingsheim in Altenfelden (Oberösterreich) war es der dortigen Pfarre wichtig, ein deutliches Signal gegen Fremdenhass zu setzen. Gestern Abend wurde in Altenfelden ein multireligiöses Friedensgebet abgehalten. „Das, was wir nicht für möglich hielten, ist auf einmal ganz nahe. Hass und Zerstörung sind Gift für jede Gesellschaft", so Bischof Manfred Scheuer – mehr dazu in religion.ORF.at

Links: