Warten auf die Wahlkarten in OÖ

Zum ersten Mal in der zweiten Republik ist eine Bundespräsidentenwahl nicht am Wahltag entschieden worden. Sowohl in Österreich als auch in OÖ entscheiden erst die Wahlkarten, wer das Rennen um die Hofburg gewonnen hat.

Auf den ersten Blick scheint alles klar: Nach dem vorläufigen Endergebnis von Sonntagabend hat Norbert Hofer (FPÖ) die Wahl gewonnen. Er kommt auf 51,9 Prozent der Stimmen. Alexander Van der Bellen, Ex-Parteichef der Grünen, hingegen nur auf 48,1 Prozent.

Auszählung dreht Ergebnis

Allerdings fehlen in dieser Rechnung die Stimmen der Wahlkartenwähler. Über 885.000 Wähler haben eine Wahlkarte beantragt. Über 700.000 haben davon auch tatsächlich per Briefwahl gewählt - das entspricht der Zahl der Wahlberechtigten in den Bundesländern Burgenland und Kärnten. Und wegen dieser hohen Zahl kann sich das Ergebnis heute durch die Auszählung der Wahlkarten noch drehen. Hochrechnungen des SORA Instituts, das für den ORF arbeitet, sehen Van der Bellen nach der Auszählung der Wahlkarten vorne, andere Hochrechner hingegen Hofer.

BP Stichwahl

orf.at

Lediglich in sechs von 15 Bezirken konnte Van der Bellen das Rennen für sich entscheiden.

Details zur Stichwahl in OÖ

Van der Bellen gewinnt in sechs von 15 Bezirken

Ähnlich die Situation in Oberösterreich. Am Sonntagabend liegt Norbert Hofer mit 50,71 Prozent der abgegebenen Stimmen vor Alexander Van der Bellen mit 49,29 Prozent. Aber auch hier könnten die Wahlkarten das Ergebnis noch drehen. Auffallend in Oberösterreich: Van der Bellen hat insgesamt nur sechs von 15 Bezirken für sich entschieden. Aber mit den Städten Linz, Wels, Steyr und dem Bezirk Linz-Land sind das die bevölkerungsstarken Bezirke.

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