Armutskonferenz untersuchte Mindestsicherung

Die „Armutskonferenz“ hat eigene Recherchen zur Mindestsicherung veröffentlicht. Anlass dafür waren Aussagen von Politikern, dass es allein in Oberösterreich hunderte Familien gäbe, die mehr als 2.000 Euro beziehen würden.

Die Aussagen, wonach es allein in Oberösterreich hunderte Familien gäbe, die mehr als 2.000 Euro Mindestsicherung beziehen würden, haben für viel medialen Wirbel gesorgt. In der Wirklichkeit sehe die Sache aber ganz anders aus, sagt die „Österreichische Armutskonferenz“, ein Netzwerk aus mehr als 40 sozialen Organisationen sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen.

Nur drei Prozent haben Anspruch auf 2.000 Euro

Demnach zeigen die verfügbaren Daten zur Mindestsicherung, dass weniger als drei Prozent jener Haushalte, die Mindestsicherung beziehen, überhaupt Anspruch auf mehr als 2.000 Euro hätten. Im Jahr 2014 waren das zwischen 311 und 324 Haushalte. Dazu müsste ein Paarhaushalt allerdings mindestens vier Kinder haben, ein Alleinerzieher gleich sechs.

Leistung nicht fix geregelt

Tatsächlich haben diese Familien aber meist viel weniger Geld aus der Mindestsicherung bezogen. Denn diese Leistung ist in der Höhe nicht fix geregelt, sondern das bereits vorhandene Einkommen einer Familie, zum Beispiel Erwerbseinkommen, Arbeitslosenleistungen, Unterhaltszahlungen und so weiter, wird zugrunde gelegt, und dann wird der Fehlbetrag zum sogenannten Mindeststandard ausbezahlt.

Im Durchschnitt wird weniger ausbezahlt

Im Durchschnitt bekommen Bezieher der Mindestsicherung um 39 Prozent weniger ausbezahlt, als ihnen maximal zustehen würde. Abgesehen davon würden die Daten zeigen, so die Armutskonferenz, dass die überwiegende Mehrzahl eine Mindestsicherung nur kurzzeitig bezieht. Im Durchschnitt etwa zwischen sechs und neun Monate.

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