XXXLutz-Gruppe kauft Hiller-Kaserne

Die Hiller Kaserne in Ebelsberg hat einen neuen Eigentümer. Für 41 Millionen Euro kauft eine Privatstiftung der XXXLutz-Gruppe das 173.000 Quadratmeter große Areal. 1.000 Wohnungen für junge Menschen sollen dort entstehen.

Das Rennen um die Hiller-Kaserne war denkbar knapp. Die vier Wohnbaugesellschaften, die gemeinsam anboten, zogen bei 41 Millionen Euro die Reißleine. Die XXXLutz-Gruppe erhielt den Zuschlag. Sie betritt damit Neuland. Ihre Privatstiftung möchte mehr als 1.000 Mietwohnungen auf dem Areal errichten. Diese sollen überwiegend zwischen 35 und 60 Quadratmeter groß sein und monatlich mit bis zu 550 Euro zu Buche schlagen. Zielgruppe seien vor allem junge Menschen, heißt es in einer Presseaussendung. Auch Nahversorger sollen dort Platz finden. Von XXXLutz war am Donnerstag niemand zu einem Interview bereit.

Bürgermeister von Ausgang überrascht

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zeigte sich überrascht vom Ausgang des Bieterverfahrens: „Objektiv hat mich das überrascht, weil es bislang in Oberösterreich völlig unüblich gewesen ist, dass Privatstiftungen sehr hohe Preise für Grundstücke bezahlen, die eigentlich für den geförderten Wohnbau vorgesehen sind.“

Kaserne Ebelsberg

ORF

Wohnungen und Nahversorgung sollen auf dem 17,2 Hektar-Gelände entstehen

„Das ist keine Liegenschaft zum Spekulieren“

Die Kaserne am südlichen Stadtrand von Linz ist zum Großteil unbebaut. Die Liegenschaft war zu einem Mindestkaufpreis von 34,25 Millionen Euro ausgeschrieben worden. Für Bügermeister Luger ist eines klar: Das Ganze sei keine Liegenschaft zum Spekulieren: „Es ändert sich jetzt mal formal überhaupt nichts, denn der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass dort ausnahmslos Wohnungen und Betreuungseinrichtungen geschaffen werden können.“ Luger will rasch das Gespräch mit dem Investor suchen.

Kritik von ÖVP-Vizebürgermeister Baier

Kritik kommt unterdessen von ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier. Luger habe eine wichtige Weichenstellung in der Stadtentwicklung verschlafen und nicht alle Möglichkeiten genutzt, um das Areal selbst zu kaufen. Luger konterte: „Das halte ich für ausgesprochen unfair, denn es gibt klare gesetzliche Regelungen, wonach das Verteidigungsministerium an den Bestbieter zu verkaufen hatte. Es war ganz klar, dass es für die Wohnungsgesellschaften ein Limit gibt. Ab einen gewissen Betrag war es nicht mehr möglich, noch weiterzubieten.“ Luger selbst kritisiert die Art der Veräußerung.

Grüne: „Zuschlag bedenklich“

FPÖ-Infrastrukturstadtrat Markus Hein will nun ebenfalls möglichst rasch Gespräche mit den Investoren führen, um eine bestmögliche Berücksichtigung der öffentlichen Interessen sicher zu stellen. Die Grüne Sozialsprecherin Marie-Edwige Hartig findet es sehr bedenklich, dass eine private Stiftung den Zuschlag erhalten hat. Öffentliches Eigentum solle auch der Allgemeinheit zu Gute kommen.

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