Scheuer zum neuen Linzer Bischof ernannt

Mit einer eigens komponierten Fanfare zu Beginn und vor tausenden Festgästen wurde in Linz am Sonntag die Amtseinführung des neuen Linzer Diözesanbischofs Manfred Scheuer gefeiert. Er wurde somit zum 14. Bischof der Diözese Linz ernannt.

Beim Hauptportal des Mariendoms wurde der Bischof von Kardinal Christoph Schönborn empfangen: "Papst Franziskus hat den bisherigen Bischof von Innsbruck Dr. Manfred Scheuer zum neuen Bischof von Linz ernannt. Als Metropolit dieser Kirchenprovinz stelle ich ihn als euren Bischof vor. Gemeinsam wollen wir ihn in sein neues Amt begleiten.“

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Dompropst Wilhelm Vieböck reichte Bischof Manfred Scheuer ein Kreuz zum Kuss und Weihwasser. Es folgte der feierliche Einzug mit etwa 50 Ministranten.

Päpstliche Urkunde verlesen

Die Urkunde, in der Papst Franziskus auch die Wahl von Bischof Scheuer begründet, wurde von Ordinariatskanzler Johann Hainzl verlesen. „Wir haben Dich für geeignet befunden, die Leitung der Diözese Linz zu übernehmen, da Du Dich mit Deinen Fähigkeiten ausgezeichnet bewährt hast“, hieß es in dem päpstlichen Schreiben.

Bischof Manfred

APA

Kardinal Christoph Schönborn mit neuem Bischof Manfred Scheuer

Schönborn lobte den neuen Linzer Bischof schon im Vorfeld als "menschennahen und umsichtigen Bischof, hervorragenden Theologen und tief spirituellen Menschen“.

Eigens angefertigter Bischofsstab

Anschließend wurde Scheuer der Bischofsstab überreicht, und Vertreter der diözesanen Gremien und Einrichtungen legten ihr Treueversprechen ab. In der Mitte des Stabes ist ein Bergkristal enthalten. Er ist Scheuers großer Leidenschaft gewidmet: Die Berge. Er wurde vom Pregartner Künstler Herbert Friedl gestaltet.

Im Anschluss lud Kardinal Christoph Schönborn Bischof Manfred Scheuer ein, auf der Kathedra Platz zu nehmen und damit das Bischofsamt für alle Gläubigen sichtbar zu übernehmen

Deutlich zu Flüchtlingsfrage

In seiner Antrittspredigt sprach Bischof Scheurer über seine Rückkehr nach Oberösterreich und bekannte sich erneut zum ökumenischen Miteinander der christlichen Kirchen.

Besonders deutlich wurde Scheuer in seiner Predigt in der Flüchtlingsfrage: „Unsere Gedanken dürfen sich nicht auf Abschottung und Dichtmachen richten, sondern auf Problemlösung.“ Er appellierte an die Gläubigen, mit Solidarität ans Werk zu gehen. Es sei „unsere humane Aufgabe und christliche Pflicht“, diese Menschen „innerhalb des internationalen Rechts und der rechtsstaatlichen Rahmenbedingungen“ aufzunehmen.

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Einen weiteren Abschnitt seiner Predigt widmete der neue Bischof der Jugend, die die „Hoffnung der Kirche“ sei. „Wir schulden den jungen Menschen ein Lebensfundament“. Die jetzige Generation müsse sich die Frage stellen, was sie der nächsten hinterlasse: „einen Schuldenberg, verbrannte Erde, einen Scherbenhaufen?“

Feier trug Handschrift des neuen Bischofs

Die Anliegen des neuen Diözesanbischofs wurden in vielen Details bei der Gestaltung des Festgottesdienstes spürbar. So war es Bischof Manfred Scheuer ein Anliegen, die Laien und das Kirchenvolk intensiv einzubinden. Das kam darin zum Ausdruck dass der Schwerpunkt bei der musikalischen Gestaltung auf dem Volksgesang (Lieder aus dem Neuen Gotteslob“ lag. Es musizierten der Linzer Domchor und Bläser des Domorchesters unter der Leitung von Domkapellmeister Josef Habringer. Die Rudigierorgel spielte Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, der eigens für die Amtseinführung eine Fanfare und drei Vorspiele komponiert hatte. An der Chororgel musizierte Heinrich Reknagel.

Vertreter aus allen Reihen

Neben dem Apostolischen Nuntius und einer Reihe von Bischöfen und Erzbischöfen aus anderen Diözesen waren auch viele Vertreter aus der Politik, wie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und auf Landesebene Vertreter aller politischen Parteien bei der Amtseinführung im Linzer Mariendom anwesend.

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