Suche nach winterfesten Quartieren

Ein Großteil der Notunterkünfte für Flüchtlinge in OÖ ist nicht winterfest. Das alte Postverteilerzentrum in Linz soll am Donnerstag aufgelassen werden. Doch es fehlen Alternativen. Jetzt wird geprüft, was sich winterfest machen lässt.

2.400 Schlafplätze stehen derzeit in den Notquartieren in Linz, Wels und entlang der Grenze zu Bayern zur Verfügung. Doch nur 900 sind in winterfesten Gebäuden. Für drei Quartiere, das alte Postverteilerzentrum in Linz und die beiden Eisstockhallen in Kollerschlag und Mühlheim am Inn wäre Ersatz dringend nötig.

Beheizen und Lüften problematisch

Im Postverteilerzentrum, in dem die Kapazität bereits von 750 auf 570 Plätze zurückgefahren wurde, ist nicht nur das Beheizen ein Problem, sondern auch das Lüften. Bei Niederschlag ist dies nämlich nicht möglich - dementsprechend riecht es dort auch. In Kollerschlag, wo zeitweise bis zu 300 Menschen übernachtet haben, gibt es eine provisorische Beheizung über ein Gebläse, die bis jetzt ganz gut funktioniert hat. Bei Außentemperaturen unter Null Grad sieht das aber wohl anders aus.

Das ehemalige Altersheim in Schärding mit 100 Plätzen, die Welser Messehalle mit 400 Notschlafstellen sowie das ehemalige ÖBB-Lehrlingsheim am Linzer Hauptbahnhof, wo ebenfalls 400 Flüchtlinge untergebracht werden können, sind winterfest. Beim Alten Polytechnikum in Braunau mit seinen 360 Plätzen wird gerade eruiert, ob es wintertauglich gemacht werden kann.

Flüchtlingsstrom staut sich an der Grenze

So oder so wird sich das Problem aber verschärfen. Denn der Flüchtlingsstrom staut sich an der Grenze zu Deutschland - mehr dazu in Wieder Flüchtlingsstau in der Nacht (ooe.ORF.at). Gleichzeitig fehlt es an Gebäuden, die als Ersatz für die bestehenden Notquartiere herangezogen werden können. Ob sich beim Alten Postverteilerzentrum in Linz noch etwas machen lässt, wird am Donnerstag von einer Kommission begutachtet. Laut Rotem Kreuz gehe es nicht nur um das Wohl der Flüchtlinge, sondern auch um jenes der Helfer, die sonst stundenlang bei Kälte arbeiten müssten. Das Arbeitsinspektorat werde da nicht mitmachen.

Rotes Kreuz sieht drei Möglichkeiten

Die Hilfsorganisation sieht derzeit nur drei Möglichkeiten. Erstens: Deutschland könnte die Flüchtlinge schneller aufnehmen - danach sieht es momentan aber nicht aus. Zweitens: Die Flüchtlinge, die per Bus an die Grenze gebracht werden, bleiben in den beheizten Bussen, bis sie über die Grenze dürfen. Dann werden allerdings die Busse knapp. Die dritte Alternative: der Aufbau beheizter Großzelte, in denen aber auch die komplette Infrastruktur wie etwa WC-Anlagen vorhanden sein müssten. Nur so wie jetzt gehe es nicht weiter, heißt es beim Roten Kreuz.

Links: