Flüchtlinge - Notquartiere füllten sich wieder

Die in Oberösterreich bereitgehaltenen Notquartiere für Flüchtlinge, die sich am Montag ziemlich geleert hatten, haben sich bis Dienstagfrüh wieder gefüllt. Von den vorhandenen 2.260 Plätzen waren 1.602 belegt, so Stefan Neubauer vom Roten Kreuz.

An diesen Zahlen werde sich auch vorerst nichts ändern, denn es gebe keine Sonderzüge für den Transport von Flüchtlingen wie in den vergangenen Tagen. Die Flüchtlinge seien gut vernetzt beziehungsweise würden sie informiert, dass es an der Grenze zu Deutschland Kontrollen gebe. Deshalb würden sie entweder in Grenznähe abwarten, bis es wieder Transportmöglichkeiten gibt, oder sich in kleinen Gruppen auf den Weg machen, schilderte Neubauer.

Quartiere werden sich leeren und füllen

Eine Prognose für den Dienstag konnte er nicht machen. Zahlen zu nennen wäre „sehr spekulativ“. Es komme auf die Lage an, und diese könne sich stündlich ändern. Es gelte, eine Flut an Informationen zu bearbeiten, diese komme nicht nur von der österreichischen Grenze im Osten und vom Bundesstab, sondern auch aus Ungarn, Mazedonien, Griechenland und über die Rotkreuz-Schiene. „Wir gehen davon aus, dass sich die Quartiere wieder leeren, aber auch wieder füllen“, sagte Neubauer und: „Egal wie die Flüchtlinge kommen, ob in Zügen, Bussen oder Privatfahrzeugen, wir müssen alle versorgen.“

Jedenfalls würden die Plätze aufrechterhalten. Es sei in den vergangenen Wochen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden, den Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden eine lange Liste an Möglichkeiten zur Unterbringung erstellt und evaluiert worden. Nun würden sie bei Bedarf aktiviert, andere wieder deaktiviert, auch weil sie zum Teil wieder für andere Zwecke benötigt werden.

Vier neue Notquartiere

Am Montag hatte das Rote Kreuz vier neue Notquartiere für Flüchtlinge eingerichtet. Entlang möglicher Routen nach Deutschland wurden in Ried, Schärding, Braunau und Kollerschlag Unterkünfte geschaffen. Die Entscheidung, nicht nur im Innviertel an der Grenze zu Bayern Unterkünfte zu suchen, sei darauf zurückzuführen, dass auch vermehrt Flüchtlinge auf „eigene Faust versuchen, nach Deutschland zu kommen“, so Neubauer.

Ein möglicher Weg sei von Ungarn über die Slowakei und Tschechien, weshalb in Kollerschlag im Oberen Mühlviertel zwischen deutscher und tschechischer Grenze ein Quartier mit 200 Betten errichtet worden sei.

Nur wenige haben Asylantrag gestellt

Immer wieder kommen neue Flüchtlinge aus Ungarn nach und wollen weiter nach Deutschland. Allein am Montag sind in Nickelsdorf im Burgenland 20.000 Menschen angekommen. Seit Deutschland die Grenzkontrollen wieder aufgenommen hat, geht die Weiterreise der Flüchtlinge nur noch sehr langsam voran, bestätigte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl. Die Grenzkontrollen seien eine große Herausforderung.

Die allerwenigsten Asylwerber haben bisher einen Asylantrag in Österreich gestellt.

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