ORF-„Wahlfahrt“ in Hallstatt

Hallstatt war am Abend die achte Station der „Wahlfahrt“ des ORF OÖ . Und die Themen war breit gefächert: Von einem neuen Hotel, dem Tourismus und dem Müll, über den Bahnhof bis zum Hochwasserschutz reichte die Palette.

Am Podium des voll besetzten Kulturhaus saßen Bürgermeister Alexander Scheutz von der SPÖ, Josef Scheutz von der ÖVP und Siegrid Brader von der Liste „Bürger für Hallstatt“. Moderiert wurde die „Wahlfahrt“ von ORF-Redakteur Gernot Ecker.

Wahlfahrt in Hallstatt

Henry Steinbock

Neues 4-Stern-Hotel für Hallstatt

Und Bürgermeister Alexander Scheutz wartete beim Thema Tourismus gleich mit einer Neuigkeit auf. Ein Investor habe das „Alte Amtshaus“ um 774.000 Euro gekauft und plane, ein 4-Stern-Hotel zu errichten, so Alexander Scheutz: „Es gibt eine Lösung. Wir haben eine Firma aus Baden bei Wien, die haben das Amtshaus gekauft. Jetzt habe ich einen privaten Investor, der nimmt 15 bis 20 Millionen Euro in die Hand und will dort und wird es auch, davon bin ich überzeugt, einen 4-Stern-Betrieb errichten.“

Die 774.000 Euro, die die Gemeinde aus dem Verkauf erhält, werden gut angelegt, so Josef Scheutz von der ÖVP, so zum Beispiel in die Sanierung der Jugendherberge, in die Gemeindestraßen, aber auch in Wohnungen im sogenannten Arzthaus, so Josef Scheutz: „Wir haben ein Gebäude im Zentrum, wo oben Wohnungen drin sind. Aber diese sind derzeit zu groß.“

Wahlfahrt in Hallstatt

Henry Steinbock

„Massenansturm an Touristen“

Doch um die Lebensqualität der Hallstätter sei es in den Sommermonaten nicht gerade gut bestellt, sagte Siegrid Brader. Grund sei der Massenansturm an Touristen: „Durch den Massenansturm der Touristen ist die Bevölkerung in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Aber auch die Urlaubsgäste halten es nicht mehr aus und sagen, dass Hallstatt nicht mehr das ist, was es einmal war.“

Brader forderte eine Besucherhöchstzahl für Hallstatt. Erreicht werden könne das durch eine Anmeldung im Voraus per Internet. Davon hält Josef Scheutz nichts, er sprach sich aber gegen zusätzliche Parkmöglichkeiten aus: „Wir dürfen keine zusätzlichen Parkplätze mehr bauen, denn wenn die Parkplätze, die wir jetzt haben, voll sind, ist auch Hallstatt voll.“

„Touristen nach Obertraun weiterwinken“

Und auch Bürgermeister Scheutz betonte, man sei immer gastfreundlich gewesen, aber man könne die Gäste auch freundlich weiterwinken: „Wenn die Parkplätze voll sind, dann winken wir die Gäste weiter nach Obertraun, und vielleicht findet er dort einen Parkplatz und kommt mit dem Schiff nach Hallstatt.“ Außerdem wird eine Erhöhung der Gebühr für Touristenbusse auf 25 bis 30 Euro überlegt.

„Ein Gemeindemitarbeiter mehr wäre nötig“

Einig waren sich alle drei Politiker, dass der von den Touristen mitverursachte Müll öfter ausgeleert werden sollte. Ein Mann zusätzlich für die Gemeinde wäre dringend notwendig, sei aber vom Land OÖ immer abgelehnt worden, so Josef Scheutz: „Wenn wir vom Land eine zusätzliche Person aufnehmen dürften, dann könnten wir auch am Nachmittag zur Reinigung nochmal durchfahren. Aber wir dürfen nicht.“

Wahlfahrt in Hallstatt

Henry Steinbock

Runder Tisch für den Hochwasserschutz

Beim Thema Hochwasserschutz einigte man sich darauf, dass es nach den Wahlen rasch einen Runden Tisch mit dem Gewässerbezirk, dem Denkmalamt, den Bundesforsten und der Gemeinde geben müsse. Hier sei der Informationsfluss zwischen den Behörden manchmal nicht gerade ideal.

Brief an die ÖBB geschickt

Beim Thema Bahnhof, der in Obertraun liegt, habe man erst vor kurzem einen Brief an die ÖBB geschickt, um endlich eine funktionierende WC-Anlage für die 400 bis 500 täglichen Fahrgäste zu erhalten. Bis jetzt sei man aber immer mit etwas eigenartigen Aussagen seitens den ÖBB konfrontiert gewesen, so Bürgermeister Scheutz: „Die ÖBB sagen, dass ihre Fahrgäste im Zug aufs Klo gehen. Deshalb bekommen wir hier keine WC-Anlage. Also, wenn man bei solchen Punkten in den Gesprächen scheitert, ist das wirklich nicht angenehm.“

Unterlassungserklärung gegen „Hallstatt Water“

Und gegen jene Firma, die in Obertraun Quellwasser abzapft, um es dann in die USA unter dem Namen „Hallstatt Water“ zu verkaufen, gehe man mit einer Unterlassungserklärung vor, so der Bürgermeister. Außerdem stelle sich die Frage: „Was ist, wenn irgendetwas mal vorkommt mit dem Wasser? Dann fällt das auf Hallstatt zurück, und Hallstatt sind wir.“

Und ein Vorhaben, dass in nächster Zeit angegangen werden soll, sei ein Radweg von Hallstatt nach Steeg, so die Politiker.

Die gesamte „Wahlfahrt“ Hallstatt nachhören:

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Henry Steinbock; ooe.ORF.at

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