ORF-„Wahlfahrt“ in Ottensheim

Die siebente Station der „Wahlfahrt“ des ORF OÖ war Mittwochabend Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung). Die Themen reichten vom Zuschlag für die Ruder-WM 2019, über Asylfragen bis hin zum Hochwasserschutz.

Drei Parteien und eine Liste hatten bei der von ORF-Redakteur Gernot Ecker moderierten Diskussionsveranstaltung am Podium Platz genommen: Bürgermeisterin Ulrike Böker von der Liste Pro O, Vizebürgermeister Franz Füreder von der ÖVP, Franz Bauer von der SPÖ und Helmut Schwetz von der FPÖ.

Wahlfahrt Ottensheim

Henry Steinbock

„Verkehrskonzept für Ruder-WM notwendig“

Das aktuellste Thema war natürlich die Ruder-Weltmeisterschaft 2019, die am Montag an Ottensheim vergeben wurde. Nicht nur, dass man die WM organisatorisch stemmen müsse, auch ein nachhaltiges Verkehrskonzept sei für diese Veranstaltung notwendig, wie alle Anwesenden betonten. Bürgermeisterin Ulrike Böker: „Eine große Herausforderung ist das Verkehrskonzept insgesamt. Aber vor allen Dingen ist es uns wichtig, so glaube ich, einen nachhaltigen Ausbau hier zu machen.“ Und Vizebürgermeister Franz Füreder sagte, dass man beim Verkehrskonzept auch auf die Anrainer schauen müsse: „Wir brauchen ein Verkehrskonzept und ein Konzept für die Busse durchkoordinieren, damit jene Leute, die an neuralgischen Stellen wohnen, nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.“

Wahlfahrt Ottensheim

Henry Steinbock

Franz Bauer von der SPÖ sagte, die Bevölkerung habe teilweise Angst vor diesem Großereignis, deshalb sei wichtig: „Dass die Gegend so bleibt, wie sie ist. Und dass bauliche Maßnahmen, die vielleicht notwendig sein werden, auch wieder rückgebaut werden.“ Und Helmut Schwetz von der FPÖ sprach sich dafür aus, externe Experten zu Rate zu ziehen: „Wir brauchen hier professionelle Hilfe, einen Profi, der das macht.“

Themen B127 und die Mühlkreisbahn

Als nächstes Thema stand der Verkehr auf dem Programm. Hier herrschte breiter Konsens, dass es auf der B127, der Rohrbacher Straße, einen durchzugsfreien Verkehr ohne Kreuzungen, aber mit Unterführungen für den Querverkehr geben müsse. Besonders im Hinblick auf den Linzer Westring, der noch stärkeren Verkehr bringen könnte, sei dies notwendig, so alle politischen Vertreter unisono. Der bereits angesprochene Westring komme für ÖVP und FPÖ ohnehin zu spät, wie deren Vertreter betonten.

Aber auch die Mühlkreisbahn floss in die verkehrspolitischen Überlegungen ein. Die Liste Pro O, die SPÖ und die FPÖ sprachen sich dafür aus, die Mühlkreisbahn als Vollbahn zu erhalten, wohin gegen sich die ÖVP für eine RegioTram aussprach. Wobei Bürgermeisterin Böker die beiden Verkehrsverbindungen auch kostentechnisch nochmal beurteilen lassen will: „Es gibt ein Zahlenspiel von 145 Mio. Euro, was die Errichtungskosten für die RegioTram bis Kleinzell wären, und 40 bis 60 Mio. Euro wären es nur, um die Mühlkreisbahn attraktiv zu machen. Ich glaube, wir müssen hier die Experten nochmal drüberlassen.“

Wahlfahrt Ottensheim

Henry Steinbock

Asyl: Verärgerung über das Land OÖ

Beim Thema Asyl war Böker die Verärgerung über das Land anzumerken. Sie habe dem Land immer angeboten, Flüchtlinge aufzunehmen, aber: „Dass es dann eine Woche später hieß, Frau Bürgermeister, Sie bekommen jetzt noch 38 Container an einem Abend. Das war vom Land OÖ nicht in Ordnung, die Art und Weise, wie das vor sich gegangen ist.“ Helmut Schwetz von der FPÖ sagte, er habe sich - bevor bekannt wurde, dass Flüchtlinge nach Ottensheim kommen - die Erstaufnahmestelle St. Georgen im Attergau angesehen: „Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich das schockiert hat. Es ist so, dass diese Leute, die in Grunde genommen illegale Einwanderer sind, bei uns in einer Masse auftreten, die für mich, für die Bevölkerung, nicht verkraftbar sind.“

„Einen Schritt weiter denken beim Thema Asyl“

Zwar gebe es teilweise Probleme mit der Lärmbelästigung durch die Asylwerber, so Füreder von der ÖVP, dennoch müsse man den Flüchtlingen helfen und sie integrieren. SPÖ-Vertreter Bauer sprach sich für eine gerechtere Aufteilung aus, man müsse aber dabei immer auch einen Schritt weiter denken, nämlich, dass man Kindergarten- und Schulplätze, sowie Arbeitsplätze für die Flüchtlinge brauchen werde, sollte die Situation länger andauern. Und beim Thema Hochwasserschutz waren sich alle Politiker einig, dass man auf das Gesamtkonzept für das Eferdinger Becken warten müsse.

Die gesamte „Wahlfahrt“ Ottensheim nachhören:

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Henry Steinbock; ooe.ORF.at

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