Gefährliche Jobs im Einzelhandel

Auch wenn die Statistik der AUVA 2014 österreichweit weniger Arbeitsunfälle ausweist, scheinen in OÖ gegenüber 2013 in absoluten Zahlen wieder mehr Arbeitsunfälle auf. Der Einzelhandel gehört dabei zu den drei Branchen mit den gefährlichsten Jobs.

Die Unfallrate auf 1.000 Versicherte betrug laut Statistik der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in gesamt Österreich im Vorjahr 28,71 (ohne Wegunfälle), 2013 war die unfallrate 29,07 - gemessen über alle Branchen. In OÖ ist zwar die Unfallrate auf 1.000 Versicherte im Vergleich mit 2013 gleich geblieben, aber die absoluten Zahlen zeigen eine Steigerung. Das sei in OÖ auch darauf zurückzuführen, dass es 2014 mehr Beschäftigte als 2013 gab, so die Direktorin der AUVA Oberösterreich, Marina Pree-Candido.

Bau, Leasing und Einzelhandel

Bei den Ursachen für Arbeitsunfälle, rangiert der Kontrollverlust über ein Werkzeug an oberster Stelle. Unfallursache Nummer zwei ist An- oder Zusammenstoßen, dann erst scheinen in der AUVA-Liste Stürze auf, gefolgt von ungeschicktem Gehen bzw. Umknicken. Rund jeder zehnte Dienstnehmer hat auf dem Weg zur bzw. von der Arbeit einen Unfall.

Die gefährlichsten Jobs sind laut AUVA-Statistik in der Baubranche, im Arbeitskräfte-Leasing und - vielleicht für machne überraschenderweise - im Einzelhandel. Gerade da sind sehr unterschiedliche Bereiche zusammengefasst: Handel mit Textilien, Heimwerker, Einrichter, Sportausrüstungen, Spielwaren- Nahrungs- und Genussmittelbetriebe, sogar Tankstellen.

Hand- und Fußverletzungen am häufigsten

Die meisten verletzen sich an Händen und Füßen, so Pree-Candido, und allzu oft durch Messer. Wenn z.B. im Lager Schachteln und Kisten aufgeschnitten werden; oder bei den Brot- und Wurstschneidemaschinen, wenn kein Restehalter verwendet wird. Nur zu oft werde das eigene Risiko unterschätzt, und dann passieren laut Expertin genau diese Kleinigkeiten, die aber trotzdem zu Verletzungen führen. Das gleiche gelte für Fußverletzungen, etwa wenn man auf Obst- und Gemüseresten ausrutscht.

„Gib acht“-Kampagnen in TV und Radio

Deshalb laufen in Radio und Fernsehen „Gib acht“-Kampagnen der AUVA, um zum einen die Dienstnehmer dieser Branchen zu sensibilisieren, zum anderen alle darauf aufmerksam, weil auch in der Freizeit, im Haushalt oder beim Sport Hand- und Sturzunfälle ein großes Thema sind, so Pree-Candido. Danach, hofft man bei der AUVA, dass diese Unfallszahlen sinken.

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