Asyl: Offener Brief an Caritas-Direktor

In einem offenen Brief hat Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) auf die Kritik von Caritas-Direktor Franz Kehrer reagiert. Pühringer hatte in der Asyldebatte schärfere Grenzkontrollen gefordert, Kehrer sah darin ein Zeichen der Überforderung und warf Pühringer vor, Ängste zu schüren.

Dieser betonte hingegen, niemandem Angst machen zu wollen, sondern Ängste ernst zu nehmen. Er spüre tiefe Verunsicherung bis hin zu Wut in der Bevölkerung. Diese Wut richte sich vor allem gegen Schlepperbanden.

„Temporäre Grenzkontrollen“

Er fordere keine generell dichten Grenzen, sondern temporäre Grenzkontrollen zur Bekämpfung von Schlepperkriminalität. Nur so könne man endlich zu einer gerechteren Verteilung der Flüchtlinge in Europa kommen.

Offener Breif LH Pühringers an Caritasdirektor

ÖVP OÖ

Der offene Brief von Landeshauptmann Josef Pühringer

„Alle christlichen Alarmglocken läuten“

Kritik am Landeshauptmann kam aber nicht nur vom Direktor der Caritas. „Alle christlichen Alarmglocken“ müssten läuten, wenn Flüchtlingen in Zeltlagern oder Massenquartieren zunehmend blanker Hass und Ablehnung entgegenschlage. Das findet der Präsident der Katholischen Aktion in Oberösterreich, Bert Brandstetter. Die vielen positiven Initiativen von Einzelpersonen, Pfarren und verschiedenen Organisationen würden leider viel weniger wahrgenommen. Doch die Erfahrung zeige, dass der direkte Kontakt zu den Flüchtlingen das Verständnis für deren Not stärke, so Brandstetter.

Der ÖVP lässt Brandstetter ausrichten, sie mache in der Frage der Flüchtlinge aus populistischen Gründen das Geschäft der FPÖ. Er ruft in diesem Zusammenhang auch zur Teilnahme am diesjährigen Umbrella-March auf, der am Mittwoch in Linz stattfindet. An diesem internationalen Tag des Flüchtlings sollen die Regenschirme, die die Teilnehmer tragen, den Schutz für Flüchtlinge und Vertriebene symbolisieren.

Der Direktor der Diakonie in Oberösterreich, Michael Chalupka, sagt, der Vorschlag Asylverfahren zu stoppen sei weder humanitär in Ordnung, noch trage er zur Lösung des Problems bei.

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