Karikaturist Gerhard Haderer rockt

Was kommt dabei heraus, wenn man die spitze Karikaturfeder von Gerhard Haderer mit erdigem Rock verbindet? Im Fall der Linzer Rockband DaLenz: ein aufwendig produziertes Video - am Mittwoch war Premiere in der Tabakfabrik in Linz.

Ganz im Gegensatz zur Grundhaltung ihres Songs „Muas des jetzd glei sei“ haben die drei Linzer bei ihrem zweiten Album „Ka Zeid“ und dem präsentierten Video ganz schön viel Arbeit und Herzblut gesteckt. Das haben sie am Mittwoch in musikalisch reduzierter - dafür um zwei Musiker erweiterter - Version in der Behrens-Kantine der Tabakfabrik gezeigt. Das Video provoziert den wiederholten Druck auf die Replay-Taste - die Musik ist authentisch, erdig und unbedingt zu empfehlen.

Songwriter Max Grubmüller und Gerald Kiesewetter

Auch wenn Sänger Max Grubmüller den Karikaturisten Gerhard Haderer am Anfang des Konzerts als Vaterfigur der Band DaLenz bezeichnet, gibt sich dieser bescheiden und freut sich über das Kompliment, mit den Texten aus seiner eigenen musikalischen Vergangenheit Inspirationsquelle gewesen zu sein.

Gerhard Haderer über die Zusammenarbeit

Rock in neuem Kleid

Nach einem ersten unplugged Konzert in Wien haben Max, Florian und Gerald bei manchen Songs ganz neue Seiten entdeckt:"Teilweise haben uns manche Songs besser gefallen, als auf der CD" und in Zukunft wollen die drei ihre neu entdeckte akustische Seite mit Bluesrockelementen kombinieren.

Aufwendige Videoproduktion

Gedreht wurde im Ars-Electronica-Center, gezeichnet an Gerhard Haderers Schreibtisch. Das Video zeigt die sehr reduzierten Konturen der Köpfe der drei Musiker. Alles andere hat der Karikaturist dazu gezeichnet. Oder vielmehr vorgezeichnet - denn zusammengesetzt hat die einzelnen Aufnahmen schließlich Filmemacher Kevin Rieseneder, der schon das erste Video für DaLenz oder auch „Glick“ von den Poxrucker Sisters gedreht hat.

Filmemacher Kevin Rieseneder über die Arbeit am Video

Die Musik, die sich auch sehr authentisch in die wiederbelebte Industrieromantik der Tabakfabrik einfügt, pendelt zwischen ernsten Statements für mehr Toleranz („Schwoazweis“ aus dem ersten Album war in der Akustikversion der Höhepunkt des Abends) und berührenden Worten („a Klane Melodie“), die Max Grubmüller für seine zweijährige Tochter geschrieben hat. Also eine Konzertempfehlung, die bereits am 17.April auf dem „Storytellersfestival“ in Steyr und am 13.Mai in der Spinnerei Traun eingelöst werden kann.

Loucaz Steinherr, ooe.orf.at

Links:
- DaLenz feat. Gerhard Haderer - Muas des jetzd glei sei
- DaLenz - Noch jeda Nochd
- Bandhomepage