Kammer will Ärzte-Hausapotheke fördern

Die Hausapotheke der Arztpraxis ist vor allem für Landärzte ein guter Zuverdienst. Das geht zurzeit nur ab einer bestimmten Entfernung zur nächsten öffentlichen Apotheke. Die Ärztekammer will eine Lockerung der Regeln, um mehr Landärzte zu bekommen.

Die derzeitige Rechtslage erlaubt Ärzten nur dann eine Hausapotheke, wenn die nächste öffentliche Apotheke mehr als sechs Kilometer entfernt ist. Um eine Landarzt-Praxis nur halbwegs ertragreich führen zu können, sei aber eine Hausapotheke aber oft Voraussetzung, so der Präsident der Ärztekammer, Peter Niedermoser.

„Ärzte gaben auf“

Gerade in Zeiten, in denen in manchen Landgemeinden dringend nach Ärzten suchen, sollte man ihnen diese zusätzliche Verdienstmöglichkeit keinesfalls entziehen, sagt Niedermoser. Als Beispiele für Gemeinden, die unter diesem Problem leiden, werden Wartberg an der Krems und Molln (Bezirk Kirchdorf an der Krems), Bad Zell (Bezirk Freistadt), Ried in der Riedmark (Bezirk Perg) genannt. Dort habe zum Beispiel eine Ärztin, die eine Kassenstelle ohne Hausapotheke bekommen hat, wieder aufgegeben.

„Auf Kosten der Patienten“

Solche unbesetzten Stellen betreffen nicht nur die Patienten, sondern auch die Kollegen. In den betroffenen Gebieten sind dann immer weniger Ärzte, die sich um den Notdienst kümmern können. Jeder einzelne muss öfter Dienst machen und das sei zeitlich kaum mehr zu schaffen, so die Ärztevertreter.

Darum bemüht man sich sowohl in der Ärzte- als auch in der Apothekerkammer intensiv um eine, für beide Seiten, tragbare Lösung. Entscheidend sei aber, dass auf Regierungsebene umgedacht wird, um die Gesetzeslage im Sinne der Landegemeinden zu ändern, so die Ärztevertreter.