Rainbacher befürchten S10-Sparvariante

In Rainbach im Mühlkreis wächst der Widerstand gegen die geplante Trasse der Mühlviertler Schnellstraße (S10). Laut einer Bürgerbewegung wird eine Sparvariante geplant, obwohl ursprünglich der Ausbau mit Tunnels und Einfriedungen vorgesehen war.

Acht Meter hoch und dazu noch vier Meter Lärmschutzwände. So soll die Trasse der S10 in einigen Jahren westlich von Rainbach im Mühlkreis (Bezirk Freistadt) vorbeigeführt werden. Direkte Anrainer wie der Landwirt Christian Plöchl sind entsetzt, er befürchtet viel Lärm und Autoabgase.

Budget soll bereits erschöpft sein

Neidvoll wird von seinem Vater Josef Plöchl, auch Landwirt, auf den Ausbau der Schnellstraße zwischen Unterweitersdorf und Freistadt-Nord geschaut. Josef Plöchl glaubt, dass das meiste Geld beim S10-Ausbau bereits in diesem Bereich ausgegeben wurde, daher herrsche bei Rainbach Geldmangel. Plöchl fühlt sich sogar als „Mensch zweiter Klasse“, wie er sagt.

S10-Ausbau Rainbach

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Mit Transparenten protestieren die Rainbacher

Die Bewohner hier betonen, dass sie nicht gegen den Bau der S10 sind. Aber ursprünglich sei die Planung der Trasse völlig anders gewesen. Sie sprechen davon, dass ein Billigvariante auf Kosten der Natur und der Anrainer gebaut werde.

Oberirdische Trasse bei Rainbachern unten durch

Klaus Reichinger von der Bürgerbewegung für Rainbach ist erzürnt: “Wir wünschen uns, dass die Straße in genau derselben Qualität wie im Südabschnitt gebaut wird, also mit Tunnels und Unterflurtrassen.“ Nun werde für die Trasse aufgeschüttet und sie rein oberirdisch geführt, meint Reichinger. „Das lässt uns Rainbachern keine Luft zum atmen!“, ergänzt der Bürgerrechtler.

S10-Ausbau Rainbach

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Die S10 soll laut den Rainbachern ober-, nicht unterirdisch geführt werden

Tunnellösungen seien nicht möglich

Straßenbaureferent und Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl (ÖVP), derzeit im Ausland, bestreitet einen Unterschied. Es würden im Abschnitt Nord die gleichen Umweltstandards gelten wie zwischen Freistadt und Unterweitersdorf. Eine Tunnellösung käme jedoch Aufgrund wasserschutzrechtlicher Bestimmung nicht in Frage.

Auch im Parlament ist die S10 mittlerweile ein Thema. Die Grünen fordern vom Verkehrsminister eine Begründung für Sparmaßnahmen beim Bau der Mühlviertler Schnellstraße.