Ohlsdorf: Anzeige wegen Umweltkriminalität

Das Land Oberösterreich hat bei der Staatsanwaltschaft wegen eines Umweltkriminalfalls Anzeige erstattet. In Ohlsdorf ist das Grundwasser durch Pestizide verunreinigt worden, Die Gesundheit sei nicht gefährdet, das Trinkwasser nicht betroffen.

Auslöser für die Ermittlungen in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) war eine Geruchsbeeinträchtigung des Trinkwassers im Jänner. Modrig und fahl soll das Trinkwasser gerochen haben. Betroffen waren zwei Brunnen der Ortswasserleitung und zwei Hausbrunnen. Die Versorgung der etwas mehr als 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde wurde auf eine anderes Netz umgestellt. Damit wurde zwar eine andere Trinkwasserquelle gefunden, jetzt sollte aber die Frage beantwortet werden, woher und wie die Pestizide in das Grundwasser gelangen konnten.

Trinkwasser nicht betroffen

Der für den Bereich Wasserqualität verantwortliche Landesrat Rudi Anschober (die Grünen) ließ jetzt Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Im Interview mit dem ORF Oberösterreich berichtet Anschober, dass man im Zuge der Recherchen auf ein Pestizid gestoßen sei, das in Teilen des Grundwassers in sehr hoher Konzentration vorkomme: „Man muss aber dazu sagen, dass das Trinkwasser nicht betroffen ist und daher auch keine Gefährdung der Gesundheit vorliegt.“

Staatsanwaltschaft musste benachrichtigt werden

Man habe die Staatsanwaltschaft benachrichtigt, weil die Behörde bei einem Umweltdelikt dazu verpflichtet sei, so der Landesrat. Den Verursacher zu finden, werde aber nicht einfach sein, denn oft reichen ein oder zwei Liter eines Pestizids aus, um eine solche Verunreinigung zu erreichen.

Unmut in Ohlsdorf

Auch wenn keine Gesundheitsgefährdung besteht, gehen laut Bürgermeisterin Christine Eisner (ÖVP) in Ohlsdorf die Wogen hoch. Sie und die Gemeinde werde beschimpft, immer wieder gingen Hinweise auf mögliche Verursacher ein und an den Stammtischen gebe es heftige Diskussionen über die Wasserverschmutzung.