Siemens verkauft angeblich VAI an Mitsubishi

Der deutsche Industrieanlagenbauer Siemens verkauft laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ („OÖN“) angeblich seine Metallurgiesparte VAI mit Sitz in Linz an den japanischen Konzern Mitsubishi. Siemens soll dabei 30 Prozent behalten, um sich Lieferpositionen zu sichern.

Man beruft sich dabei auf Insider. „Gerüchte kommentieren wir nicht“, heißt es dazu aus dem Konzern. Der japanische Konzern habe den Zuschlag erhalten, da er der interessanteste Kunde für Siemens sei, heißt es in dem Bericht. Es habe bis zuletzt Bemühungen österreichischer Investoren gegeben, die VAI selbst zu übernehmen, zumindest in Teilen. „Interessenten haben sogar einen Brief an Siemens-Konzernchef Joe Kaeser geschrieben, aber nicht einmal eine Antwort erhalten“, wird ein Informant von den „OÖN“ zitiert.

VAI-Firmengebäude

wikipedia/NeoUrfahraner

Wackeln 300 Jobs?

Siemens behalte 30 Prozent, um die Industrieanlagen, die die VAI weltweit baut, weiter mit seinen Automatisierungen und Motoren auszustatten. Das bedeute aber keine Standortabsicherung für Linz, da ein Gutteil der Automatisierungen in Erlangen entwickelt werde. In Linz würden allein in diesem Bereich längerfristig 300 Jobs wackeln, weil die Betroffenen laut dem Bericht annehmen, dass die Kompetenz in Erlangen zusammengezogen wird. Der Deal soll am 7. Mai offiziell bekanntgegeben werden.

Pühringer besorgt

Besorgt darüber zeigte sich am Samstag der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Er kenne auch noch keine Details, die Hinweise hätten sich in letzter Zeit jedoch verdichtet. Ihm sei von der Zentrale in München stets versichert worden, dass der Standort Linz weiterentwickelt werde. Verlagerungen nach Erlangen seien bisher immer dementiert worden.

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„Ich hoffe sehr, sollten diese Gerüchte Wahrheitsgehalt bekommen, dass mit neuen Eigentümern Klartext geredet wird und dass die alten Versprechungen gegenüber der Belegschaft und gegenüber dem Land auch halten“, sagte Pühringer.