S10: Vorbereitungen für neue Betriebe

In 18 Monaten ist Österreichs größtes Straßenbauvorhaben fertig. Die S10 von der A7 in Unterweitersdorf bis kurz nach Freistadt wird dann für den Verkehr freigegeben. Das bedeutet für die Region ungeahnte neue Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt.

Mit der S10 rückt eine frühere Randregion plötzlich in die Mitte. Der Bezirk Freistadt, einst am Eisernen Vorhang, bekommt eine der modernsten und leistungsfähigsten Verkehrsachsen Österreichs und wird nicht nur die Landschaft sondern auch die Wirtschaft in der Region nachhaltig prägen. Darum gelte es schon jetzt, Chancen und Risiken zu analysieren und darauf zu reagieren, sagt die Chefin der Wirtschaftskammer Freistadt, die ÖVP-Landtagsabgeordnete Gabriele Lackner-Strauss.

Ausbau bestehender Unternehmen

Die S10 spare Zeit und Geld, was Transporte oder die Fahrt zum Arbeitsplatz betreffe und mache die Region für neue Unternehmensansiedelungen attraktiver, so Lackner-Strauss. Darum sei es schon jetzt notwendig, die besten Flächen an der S10 für Betriebsneuansiedelungen oder den Ausbau bestehender Unternehmen zu sichern, denn Grundstücksspekulanten seien bereits aktiv, warnt die Freistädter Wirtschaftskammerobfrau. Lackner-Strauss hat daher die Raumplanung entlang der S10 auf völlig neue Beine gestellt.

Die acht Gemeinden entlang der künftigen Mühlviertler Schnellstraße erarbeiten ab sofort ihre Raumplanung und Flächenwidmungen gemeinsam, um die geeignetsten Flächen für Betriebe zu sichern, denn allzu viele sind das aufgrund der Topographie entlang der Straße nicht. Über den Verband Inkoba Region Freistadt werden diese Flächen dann erschlossen, Betrieben bereitgestellt und die hereinfließende Kommunalsteuer wieder auf die acht Gemeinden aufgeteilt, so Lackner-Strauss. Sie will mit der Wirtschaftskammer jetzt eine Ideenfindung starten.

Größeres Kundenpotential

Dabei sollen Unternehmen, Arbeitgebervertreter und Interessierte die neu entstehenden Aspekte in Verbindung mit der S10 analysieren und nutzen: etwa die schnellere Fahrzeit für Mitarbeiter und Zulieferer. Die Tatsache, dass der Zentralraum plötzlich deutlich näher an Freistadt rückt und damit ein anderes, größeres Kundenpotential mit sich bringt. Es wird mehr Durchreisende geben - etwas, das vor allem im Tagestourismus genutzt werden soll.

Aber auch die Probleme will man ansprechen. Was mit jenen Betrieben ist, die derzeit an der alten B310 liegen und dann deutlich Frequenz verlieren werden. Am 1. April startet die Wirtschaftskammer Freistadt mit dieser Ideenfindungsphase. Dass die S10 schon jetzt die wirtschaftliche Entwicklung im Bezirk ankurble, zeige die Gründungsstatistik, sagt Lackner-Strauss. In den letzten zehn Jahren habe es über 1.700 echte Unternehmensneugründungen gegeben - mehr als drei pro Woche. Auch große Betriebe wie Greiner Bio One mit all den Arbeitsplätzen habe man nur mit der Aussicht auf eine leistungsstarke Verkehrsanbindung wie die S10 ins Mühlviertel holen können, so Lackner-Strauss.

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