Zusammenstoß mit Zug: Mutter und Kind tot

Beim Zusammenstoß mit einem Zug sind Montagabend im Bezirk Braunau eine Mutter und ihre elfjährige Tochter ums Leben gekommen. Die 29-Jährige hatte offenbar einen Güterzug übersehen. Ihr Auto wurde von dem Zug erfasst und mitgeschleift.

Die Kollision ereignete sich kurz vor 19.00 Uhr auf einem unbeschrankten Bahnübergang der Mattigtalbahn. Die 29-jährige gebürtige Deutsche war mit ihren beiden neun und elf Jahre alten Töchtern im Auto unterwegs. Nicht weit vom Wohnort der Familie bei Braunau kam es dann in der Ortschaft Aching bei St.Peter am Hart zu der Tragödie.

Offenbar nahenden Güterzug übersehen

Die Frau dürfte beim Überqueren eines unbeschrankten Bahnüberganges einen herankommenden Güterzug auf der Strecke der Mattigtalbahn übersehen haben. Die schwere Lok konnte nicht mehr rechtzeitig abgebremst werden und erfasste das Auto seitlich. Der Wagen wurde laut Polizei etwa 600 Meter weit mitgeschleift. Mit schrecklichen Folgen, sagt Feuerwehr Einsatzleiter Manuel Meiringer:

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Die Frau und ihre elfjährige Tochter, die vorne saß, wurden so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle verstarben. Die neun Jahre alte Tochter konnte von den Rettungskräften aus dem Wrack geborgen werden. Sie erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde zunächst mit Notarztbegleitung ins Krankenhaus Braunau am Inn gebracht. Wenig später allerdings erfolgte, aufgrund der Schwere der Verletzungen, die Überstellung in die Kinderklinik nach Linz.

Der Mann der getöteten Autofahrerin und Vater der Mädchen wurde vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Die Bergung auf der ÖBB-Strecke gestaltete sich für die Einsatzkräfte sehr schwierig. Die Bahnstrecke Braunau am Inn-Steindorf blieb nach dem Unfall vier Stunden lang gesperrt.

Dritter Vorfall innerhalb von drei Wochen

Bei dem Unfall handelte es sich bereits um den dritten Vorfall auf der Strecke der Mattigtalbahn innerhalb von drei Wochen. Als „nicht ganz ungefährlich“ bezeichnet der Bürgermeister von Uttendorf, Josef Leimer, die Bahnübergänge auf der Strecke der Mattigtalbahn, von denen im Gemeindegebiet von Uttendorf zwölf zu finden seien. Auf 60 Kilometer Bahnstrecke gebe es insgesamt 86 Übergänge, die zum Teil nicht nur unübersichtlich, sondern auch schlecht abgesichert seien, so Leimer.

Bahnübergang in Aching

foto-scharinger.at

Der Bahnübergang in Aching bei Tageslicht

Gegenüber dem ORF bedauerten die ÖBB den tragischen Unfall und bekräftigten erneut das Bemühen, “dort wo es machbar ist, die Zahl der Eisenbahnkreuzungen zu reduzieren. Dabei geht es vor allem um die nicht technisch gesicherten Eisenbahnkreuzungen mit Andreaskreuz und Stopptafel, wie im gegenständlichen Fall. Das bedeutet, möglichst viele Eisenbahnkreuzungen aufzulassen oder durch Unterführungen oder Überführungen zu ersetzen“.

Dem setzt der Uttendorfer Bürgermeister entgegen, dass Übergänge oft nicht so einfach aufgelassen werden könnten, weil das für die Anrainer lange Umwege bedeuten würde. Dass eine entsprechende technische Absicherung aller gefährlichen Bahnübergänge aber illusorisch ist, ist auch dem Uttendorfer Bürgermeister klar. Weil die Gemeinden bei allen diesen Baumassnahmen mitzahlen müssten, ist schon allein die Finanzierung unmöglich.

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