Gerda Ridler ist neue Direktorin

Eine aus dem Bezirk Perg stammende Frau wird die neue Direktorin der oberösterreichischen Landesmuseen: Gerda Ridler. Die Kunsthistorikerin wird damit Nachfolgerin des langjährigen Direktors Peter Assmann, der Anfang des Jahres überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte.

Abteilungsleiterin bei der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, beim Kunstfestival steirischer herbst in Graz und Geschäftsführerin des privaten Kunst-Museums der Schokoladefabrikanten Ritter in Waldenbuch bei Stuttgart: Das sind drei der beruflichen Stationen im Lebenslauf von Gerda Ridler. Nun kann sie auch „Direktorin der oberösterreichischen Landesmuseen“ hinzufügen. Das hat Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer (ÖVP) am Freitagmittag bekannt gegeben.

In Waldhausen im Strudengau geboren

Die 1963 in Waldhausen im Strudengau geborene Kunsthistorikerin hat in Wien studiert und in Ludwigsburg bei Stuttgart ihren Doktor gemacht. Sie war für Ausstellungen in Linz verantwortlich - in der Neuen Galerie, aus der das Kunstmuseum Lentos hervorgegangen ist - und dem Kunst Raum Goethestraße, einem Ausstellungsraum für zeitgenössische Projekte.

Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sagte am Freitag: „Ich habe der Entscheidung eine Experten- und Findungskommission vorausgesetzt, die einstimmig zu dieser Entscheidung gekommen ist. Frau Dr. Riedl ist geborene Oberösterreicherin aus Waldhausen im Strudengau, hat aber durch ihre lange Tätigkeit in Stuttgart auch internationale Erfahrung gesammelt. Sie kennt also Oberösterreich, und sie kennt also die Welt. Sie hat einen Lebenslauf, der sie sowohl von der fachlichen Seite also auch von den menschlich-sozialen Kompetenzen her dafür ereignet erscheinen lässt.“

Assmann war im Streit zurückgetreten

Seit vergangenem Jahr war sie auch als Beraterin für das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels tätig, das vor wenigen Wochen eröffnet worden ist. Der Leiter dieses privaten Museums ist übrigens Peter Assmann, der bis März Direktor der oberösterreichischen Landesmuseen war und damit Gerda Ridlers Vorgänger ist. Assmann war im Streit zurückgetreten, nachdem ihm ein kaufmännischer Leiter zur Seite gestellt worden war.

Wie Gerda Ridler mit dieser Konstellation zurechtkommt, wird sich zeigen. Zu den Landesmuseen gehören übrigens - neben dem Stammhaus, dem Schlossmuseum und dem Biologiezentrum in Linz - auch neun weitere Häuser, wie das Photomuseum Bad Ischl, das Schifffahrtsmuseum Grein und das Kubin-Haus Zwickledt. In den nächsten Jahren wird die neue Direktorin noch Ausstellungen verantworten, die ihr Vorgänger eingefädelt hat: 2014 eine über das Leben von Jesus und 2015 eine mit Leihgaben der Uffizien, dem berühmten Kunstmuseum von Florenz.

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- Landesmuseum OÖ