Kein Denkmalschutz mehr für Eisenbahnbrücke

Der Denkmalschutz für die Eisenbahnbrücke in Linz ist nun offiziell aufgehoben worden. Der finale Bescheid des Bundesdenkmalamtes liegt dem Eigentümer, den ÖBB vor, gab das Unternehmen in einer Presseaussendung am Dienstag bekannt.

Für die Stadt hatte schon zuvor beim inoffiziellen Bekanntwerden der Entscheidung Vizebürgermeister Klaus Luger (SPÖ) einen Wettbewerb für einen Neubau angekündigt, weil die Brücke eine wichtige Verkehrsverbindung der Stadtteile südlich und nördlich der Donau darstellt.

Sanierung aufwendig und teuer

Die 112 Jahre alte Brücke ist stark verrostet, eine Sanierung wäre aufwendig und teuer. Laut eines Gutachtens der TU Wien ist die Hälfte des gesamten Materials so stark korrodiert, dass es ausgetauscht werden müsste. Die ÖBB Infrastruktur AG als Eigentümer hatte einen Antrag auf Entlassung aus dem Denkmalschutz gestellt. Die Stadt ist - mit Ausnahme der ÖVP - ebenfalls dafür.

Die ÖBB argumentierten, dass der Donauübergang für sie weder im Personenverkehr noch im Güterverkehr einen verkehrlichen Nutzen habe. Er werde seit Jahren fast ausschließlich von innerstädtischen Autobussen und Pkw befahren. Diesem nicht vorhandenen verkehrlichen Nutzen stünden allerdings enorme Kosten für die Erhaltung und Instandhaltung des bisher denkmalgeschützten Bauwerks gegenüber, um die Straßennutzung zu ermöglichen. Die Kernkompetenz der ÖBB-Infrastruktur AG sei es aber nicht, innerstädtische Straßenbrücken zu erhalten, dafür seien andere verantwortlich.

Eisenbahnbrücke in Linz

foto-kerschi.at/Werner Kerschbaummayr

Eingeschränkter Straßenverkehr bis Ende 2013

Das Unternehmen verweist darauf, dass eingeschränkter Straßenverkehr über die alte Brücke zumindest bis Ende 2013 weiterhin möglich sei. Dies habe man bereits einmalig gewährleistet, damit der innerstädtische Verkehr weiter funktioniert. Nun seien die Stadt Linz und das Land Oberösterreich gefragt, um eine über das Jahr 2013 hinaus gehende zukunftsfähige Donauquerung im Bereich der bestehenden Brücke zu entwickeln.

Für die ÖBB ist die Brücke ist Teil des Gesamtpaketes zum Thema Oberösterreichische Regionalbahnen. Man werde sich nun rasch mit der Stadt und dem Land um eine Umsetzung bemühen. Derzeit wird über die Übernahme von fünf Strecken der ÖBB-Regionalbahnen, darunter die Mühlkreisbahn, verhandelt. Die Causa Eisenbahnbrücke hängt auch mit dem Plan einer zweiten Schienenachse in Linz zusätzlich zur bestehenden Straßenbahn zusammen. Seit Jahren diskutieren die verantwortlichen Politiker darüber und über ihre Anbindung an die Mühlkreisbahn.

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