Sohn gestand Mord an Vater

Ein 36-jähriger Mann, der am Mittwoch in St. Thomas am Blasenstein (Bezirk Perg) im Mühlviertel seinen 63-jährigen Vater getötet haben soll, hat am Samstag ein Geständnis abgelegt. Am Sonntag wurde die Untersuchungshaft über ihn verhängt.

Gegenüber dem Richter zeigte sich der Verdächtige grundsätzlich geständig, erklärte aber, unter Einfluss von Crystal Meth gehandelt zu haben. Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Philip Christl, am Sonntag. Der Verdächtige wurde in die Justizanstalt Linz überstellt.

Jugendfreund zu Besuch

Besonders tragisch war der Tod des Landwirts für einen Jugendfreund, der gerade zu dem Zeitpunkt auf Besuch gekommen war, als der Mord entdeckt wurde. Der Mann war mit dem Rad zum Hof gekommen und dort auf die Polizisten und Journalisten getroffen, die ihm vom Ableben seines Freundes berichten mussten.

Vermutlich mit dem Mörder telefoniert

Der Jugendfreund, Helmut Krapmeier, hatte vor seinem Besuch mehrmals versucht, das Mordopfer zu erreichen und dabei offenbar einmal sogar nach der Tat mit dem Mörder telefoniert, beschreibt er im Gespräch mit ORF-Redakteur Ronald Meyer: „Ich kenne den Josef schon seit meiner frühesten Kindheit. Ich war schon als Zweijähriger hier und habe die ganze Kindheit im Sommer hier verbracht. Vorgestern habe ich angerufen.“

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Zahlreiche Verletzungen zugefügt

Ursprünglich waren die Ermittler davon ausgegangen, dass der Pensionist mit einer Holzlatte und einem Messer umgebracht wurde. Wie die Obduktion und auch die Befragungen ergeben haben, wurden dem Opfer mit verschiedensten Gegenständen und Werkzeugen zahlreiche Verletzungen zugefügt. Die Tat erstreckte sich über einen längeren Zeitraum und mehrere Räume des Hauses. Tödlich waren letztendlich die schweren Kopfverletzungen des Mannes.

Mordalarm in St. Thomas

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Familiäre und finanzielle Schwierigkeiten

Am Samstag gestand der 36-Jährige, seinen Vater getötet zu haben. „Hintergrund dürften familiäre und finanzielle Schwierigkeiten gewesen sein“, erklärte Christl. Der Sohn soll schon Vorbereitungen getroffen haben, die Leiche verschwinden zu lassen. Sie sollte vermutlich in einem Wald vergraben werden. Der Verdächtige habe auch bereits damit begonnen, das Gebäude zu reinigen, in dem sich die Bluttat ereignet hat, so der Staatsanwalt.