Wirbel um das sanierte Linzer Stadion

Laut Linzer FPÖ gebe es trotz der Sanierung des Stadions um mehr als 30 Millionen Euro nach wie vor eklatante Mängel. Zuletzt geriet aber vor allem die Sitzplatzanzahl im Zusammenhang mit dem Länderspiel am 14. November gegen die Elfenbeinküste in den Brennpunkt.

Die FPÖ beklagt vor allem Baumängel wie ein undichtes Tribünendach oder defekte Lüftungen. Inzwischen wendet sich die Diskussion aber der Anzahl an Sitzplätzen und dem Länderspiel am am 14, November zu.

Nicht genug Sitzplätze für Länderspiel

15.000 Sitzplätze exklusive VIP-, Medien- und Betreuerbereich schreibt der ÖFB für ein Länderspielstadion vor. Im in den letzten Monaten sanierten Linzer Stadion gibt es aber nur 15.000 Sitzplätze inklusive dieser Bereiche. Für die zahlenden Zuseher stehen nur rund 13.880 Sitzplätze zur Verfügung.

Die Linzer Sportstadträtin und Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal (SPÖ) lässt das so nicht stehen. Man habe das Stadion so saniert, dass auch andere Veranstaltungen, wie etwa die Leichtathletik oder Konzerte weiter stattfinden können. Das habe die Zahl der Sitzplätze eben verringert, so Dolezal.

Linzer Stadion

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Um 30,3 Millionen Euro wurde das Linzer Stadion modernisiert

Dass man trotz der teuren Sanierung jetzt noch einmal 20.000 Euro an den ÖFB, quasi als Ersatz für die fehlenden Plätze zahlen muss, erklärt Dolezal so: Man habe sich bei der Modernisierung und Renovierung des Stadions bemüht, die Sitzplatzkapazität zu erhöhen, dabei aber auch darauf geachtet die Multifunktionalität, also die Möglichkeit von Leichtathletikveranstaltungen, zu erhalten, so Dolezal im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Dazu sei die Kapazität bei Open Air-Konzerten von 20.000 auf 40.000 erhöht worden. „Da ist es mit den Fluchtwegen und der räumlichen Situation nicht möglich gewesen, mehr als die jetzigen 13.833 Sitzplätze zu errichten.“

ORF-Redakteur Gernot Ecker im Gespräch mit Christiana Dolezal:

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Das habe man auch dem ÖFB nicht verheimlicht, sagt Dolezal. Bei der Bewerbung für U21-Europameisterschaft 2015 sei eine Beschreibung des Stadions abgegeben worden und da sei die genaue Zahl der Sitzplätze für die UEFA-Kategorie 3 angegeben worden. Dieses Upgrade auf besagte UEFA-Kategorie 3 sei auch so im Gemeinderat beschlossen worden.

Bei einer Vorbesprechung zum Ländermatch habe man bereits im August dem ÖFB vorgeschlagen, die Sitzplatzkapazität mit einer Zusatztribüne zu erhöhen. Das sei vom ÖFB aber nicht erwünscht gewesen, sagt die Sportstadträtin. Der Fußballbund habe aber anstatt des erweiterten Sitzplatzangebotes mit mobilen Tribünen eine Subvention bevorzugt.

Der ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigt sich enttäuscht: „Wir haben immer 15.500 als Mindestkapazität deponiert und waren überrascht, dass es nur 13.800 geworden sind“, erklärte der Oberösterreicher und „es ist schade, dass nicht mehr Zuschauer ins Stadion können. Damit ist für Linz keine Länderspiel-Garantie abzugeben“.

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