Aufregung über „Meteorit“
Sie sieht schon so aus, als hätte eine jahrmillionenlange Reise durch das All ihre Oberfläche gegerbt. Und so darf man es den Waizenkirchnern nicht verübeln, dass so manche von ihnen die Kugel im wahrsten Sinne des Wortes für ein Geschenk des Himmels hielten. Andere Bewohner, die nach einer bodenständigeren Lösung des Rätsels suchten, deuteten die Kugel als historischen Fund aus alter Zeit.
Amtsleiter musste Fund sichern
Ein ehemaliger Bürgermeister informierte sofort den Amtsleiter und trug ihm auf, den Sensationsfund zu sichern, damit er nicht im Zuge der Straßenbauarbeiten verloren gehe. Und der Grundbesitzer meldete sofort das Eigentum an dem Sensationsfund an.
ORF
Ein anderer Waizenkirchener machte ihm diesen Anspruch jedoch sofort streitig und gravierte seinen Namen in das Metall. Kaum war das Wochenende vorbei, kam der Amtsleiter auf die Baustelle, um eine Beweissicherung vorzunehmen, schildert Straßenmeister Hermann Hainberger: „Der Amtsleiter hat gesagt, dass er jetzt da sei und beauftragt worden sei, sofort eine Beweissicherung der Kugel vorzunehmen.“
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Bauarbeiter brachen in Lachen aus
Daraufhin brachen die Bauarbeiter in herzhaftes Lachen aus. Denn bei der tonnenschweren Kugel handelte es sich um nichts anderes als ein Werkzeug zum Zertrümmern großer Felsblöcke. Man hatte sich die Kugel in einem Steinbruch ausgeborgt, um Hindernisse für den Bau der neuen Straße zu beseitigen.
Josef Rabeder, Amtsleiter in Waizenkirchen:
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Da habe auch der Amtsleiter lachen müssen, sagt Hainberger. Dabei habe die Kugel halb Waizenkirchen in Aufruhr versetzt: „Die haben dann natürlich geglaubt, das sei ein mordshistorischer Fund, weil sie die runde Kugel gefunden haben. Deshalb gab es helle Aufregung und Spekulationen.“
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Nun ist in Waizenkirchen zwar der Traum vom astronomischen Sensationsfund geplatzt. Aber dank der regen Anteilnahme der Bevölkerung wird die schwere Eisenkugel auch so ihren Weg in die Waizenkirchener Chronik finden.