Musiktheater bekommt „Kunst am Bau“

Was gibt es ab April im neuen Musiktheater in Linz zu sehen? Diese Frage betrifft nicht nur das Bühnengeschehen. Denn für das Theater wird auch zeitgenössische Kunst angekauft. Am Mittwoch wurden die Bilder und Objekte vorgestellt.

Sechs mal drei Meter - am 18-teiligen Bild von Oliver Dorfer - daran kommt ab April kein Musiktheaterbesucher vorbei. Im mit Akazienholz vertäfelten Foyer wird seine Arbeit in Blau-Weiß-Tönen hängen. „Ich wollte auf die Architektur eingehen, und ich wollte nichts machen, was gegen die Architektur arbeitet. Das bedingt, dass die Arbeit jetzt, so ähnlich wie die Säulen und Lamellen der Vorhalle, in die Höhe strebt“, so Dorfer.

Er hat Motive gewählt, die einen Bezug zum Musiktheater haben: Liebe, Tod, Eros, gefallene Helden - das Theaterpublikum darf aber frei interpretieren, welche Icons Dorfer ausgewählt hat.

Dorfer Kunst am Bau Musiktheater Linz

Land OÖ/Kraml

„Jahrhundertbau künstlerisch richtig ausgestalten“

Das Kulturfördergesetz sieht vor, dass 1,5 Prozent der Bausumme für Kunst am Bau verwendet wird. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP): „Wir haben das Gesetz erfüllt, aber um das geht es nicht. Wir müssen so einen Jahrhundertbau auch künstlerisch richtig ausgestalten.“

Neben Oliver Dorfer wurden auch Arbeiten von Constantin Luser - er wird eine tonerzeugende Lamellenwand gestalten und von Johannes Deutsch ausgewählt.

Keine Arbeit einer Künstlerin ausgewählt

Deutsch gibt der Einhausung der Straßenbahn in den Tunnel ein völlig neues Gesicht, und Hans Kuppelwieser umhüllt ein Trafohäuschen mit großen, silbernen Aluminiumkugeln. Vom Schärdinger Künstler Klaus Pinter wird eine Hängeskulptur angekauft.

Auffallend ist, dass keine einzige Arbeit einer Künstlerin angekauft wurde, obwohl es zahlreiche Einreichungen von Frauen gab. Spätestens ab 11. April - wenn das neue Musiktheater in Linz eröffnet wird - können die „Kunst am Bau“-Arbeiten besichtigt werden.

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