Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Die Unwetter der vergangenen Nacht haben vor allem das Innviertel betroffen. Drei Menschen mussten von der Feuerwehr aus den Wassermassen gerettet werden. Insgesamt waren 200 Feuerwehren mit über 3.700 Mann im Einsatz.

Gegen 18.00 Uhr verdunkelte sich in Oberösterreich der Himmel und dicke Gewitterwolken brauten sich zusammen. Die schweren Unwetter gingen dann ab 19.00 Uhr über dem Innviertel nieder. Laut Landesfeuerwehrkommando wurden in den Spitzenzeiten bis zu zwölf Einsätze pro Minute angenommen. Besonders stark betroffen war der Bezirk Ried. Hier wurden Straßen und Keller wurden überflutet, Bäche traten über die Ufer und verwandelten sich zum Teil in reißende Sturmfluten. In manchen Ortschaften waren die Straßen bis zu einen Meter hoch überflutet.

Mann in Keller eingeschlossen

In Forchtenau bei Aurolzmünster wurde ein Mann von den Wassermassen in seinem Keller eingeschlossen. „Ich war schon im Bett, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte und der Strom weg war. Ich wollte in den Keller gegangen, bin sofort über die Stiege gefallen und gleich bis zur Brust im Wasser gestanden. Um wieder ans Freie zu gelangen, musste ich durch die ganze Garage tauchen. Dabei bin ich aber beim Auto hängen geblieben. Gott sei Dank war dann die Feuerwehr sehr schnell zur Stelle und hat mir geholfen“, so Johann Danninger.

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Kurz nach 1.00 Uhr ging bei der Bezirksleitstelle Braunau ein Notruf ein, dass in Polling bei einer pflegebedürftigen Person die Fluten schon bis zur Bettkante reichen und die Frau sich selbst nicht in Sicherheit bringen kann. Ein Polizist und Feuerwehrmänner machten sich auf dem Weg zu dem Haus, das Löschfahrzeug blieb aber wegen der Wassermassen hängen. Der Beamte und drei Freiwillige kämpften sich daraufhin rund 100 Meter weit zu Fuß durch die Flut, bis sie das Gebäude erreichten.

Mit Boot geborgen

Die 85-Jährige lag im Erdgeschoß, ihr 89 Jahre alter Mann befand sich im ersten Stock. Das betagte Ehepaar wurde mit einem Boot geborgen und ins Krankenhaus Braunau eingeliefert. Die beiden erlitten keinen Verletzungen, aber einen Schock und waren unterkühlt.

In Mehrnbach wurden die Gleise der ÖBB Strecke Ried - Braunau unterspült. Die Strecke war nicht mehr befahrbar. Die Feuerwehr musste die Fahrgäste aus einer Zuggarnitur befreien.

Auto von Wassermassen mitgerissen

In Aspbach wurde ein 25-Jähriger in seinem Auto eingeschlossen. Der junge Mann konnte gerade noch aus seinem Fahrzeug klettern, bevor es von den Wassermassen mitgerissen wurde. 30 Personen waren am Flugplatz in Kirchheim am Innkreis eingeschlossen. Sie mussten warten, bis das Wasser zurückgegangen war, bevor die Feuerwehr mit der Bergung beginnen konnte.

Blitz in Kirchturm eingeschlagen

Auch in Krenglbach im Bezirk Wels-Land mussten die Einsatzkräfte ausrücken. Hier schlug der Blitz am Abend in den Kirchturm ein. Nachdem das Gebäude kontrolliert und überprüft war, ob etwas beschädigt wurde, konnte die Feuerwehr eine halbe Stunde nach dem Blitzschlag Entwarnung geben.

Insgesamt waren über 190 Feuerwehren mit über 3.500 Mann im Einsatz. Nach wie vor sind Straßen gesperrt. Heftige Niederschläge mit kleineren Überschwemmungen hat es auch in Teilen des Bezirks Freistadt gegeben.