Milchpreissenkung am Weltmilchtag

Ausgerechnet am Weltmilchtag haben die großen Molkereien die Bauernmilchpreise deutlich gekürzt. Zum Teil bekommen die Landwirte um fast neun Prozent netto weniger für die Milch.

Am Donnerstag erhielten viele Bauern das Schreiben, dass sie ab Freitag deutlich weniger Geld für ihre Milch bekommen. Die größte Molkerei des Landes, die Welser Berglandmilch, hat ihren Nettoerzeugerpreis um 2,9 Cent pro Kilogramm gesenkt, das sind fast neun Prozent. Die Gmundner Milch hat ihren Erzeugerpreis ebenfalls gesenkt, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß.

Hoher internationaler Druck

Bei der Berglandmilch bestätigt man die Preissenkung. Geschäftsführer Josef Braunshofer begründet den Schritt damit, dass es seit dem Vorjahr eine starke Mengensteigerung gegeben habe. Vor allem bei Trinkmilch und Butter sei international der Druck sehr hoch. Braunshofer sagte allerdings, dass man nicht der einzige sei, der den Erzeugerpreis gesenkt habe.

Die NÖM habe den Bauernmilchpreis sogar schon im Mai gekürzt. Und auch wenn die Berglandmilchbauern jetzt pro Kilo um 0,45 Cent netto weniger bekämen als bei der Gmundner Milch, so seien sie doch nicht schlechter dran, denn im Mai habe die Berglandmilch besser bezahlt. Überhaupt unterliege der Milchpreis starken saisonalen Schwankungen.

Milchpreis wie vor 40 Jahren

Massive Kritik an der Kürzung des Bauernmilchpreises kommt von den SPÖ-Bauern, dem unabhängigen Bauernverband und der IG Milch. Die SPÖ-Bauern kritisieren insbesondere die Berglandmilch, die immer wieder gesagt habe, dass es den Bauern nützen werde, wenn die Genossenschaft größer werde. Und die IG Milch beklagt, dass trotz explodierender Produktionskosten die Milchpreise inzwischen gleich hoch seien wie vor 40 Jahren.

Links:

  • Berglandmilch(www.berglandmilch.at/)
  • Gmundner Milch(www.gmundner-milch.at/)
  • NÖM(www.noem.at/)
  • SPÖ-Bauern(www.spoe-bauern.at/ )
  • Österreichischer Unabhängiger Bauernverband(www.ubv.at/)
  • IG Milch(www.ig-milch.at/ )