Eines vorweg, den Namen Miesweg hat er eigentlich gar nicht verdient, so mies ist er nicht. Auch wenn es nur ein kleiner, relativ leicht zu bewältigender Steig unter dem Traunstein und über dem Traunsee ist, umso eindrucksvoller ist er. Und nicht zuletzt handelt es sich hier um den kleinsten Alpinen Steig DER WELT! Die Sonntags-Latschen sollte man zuhause lassen, denn hier heißt es trittsicher sein. Und unbedingt innehalten – immer wieder. Wunderschöne Motive zum Mitnehmen gibt es viele.
Der Weg windet sich zwischen pittoresken Stufen durch einen kleines in den Fels gehauenen Tunnel an kleinen Wasserfällen vorbei empor zu einer kleinen Aussichtsbank, wo man den Blick über den Traunsee und das umgebende Gebirge genießen kann.

Naturwunder unterm Traunstein
Der Weg ist einer der beliebtesten Wandersteige im ganzen Salzkammergut. Das Naturwahrzeichen wurde 1878 errichtet und blickt auf eine lange Tradition zurück, immerhin hat hier schon der Kaiser gejagt. Seither hat der Miesweg nichts von seiner Schönheit eingebüßt. Gut gesichert führt der Rundweg über Holzstege und auf Felswegen direkt am und über den See entlang.

Kontakt:
Tourismusverband Gmunden
Toscanapark 1, 4810 Gmunden
07612/74451
Schon im 19. Jahrhundert wurde der Miesweg angelegt und schaffte eine direkte Verbindung vom Traunsee ins Lainautal, lange bevor die heutige Straße mit den zwei Tunneln eröffnet wurde. Vor einigen Jahren wurde der Miesweg aus Sicherheitsgründen von der Stadt gesperrt. Der Alpenverein Gmunden hat den Weg saniert und seit 2019 ist er wieder zugänglich.

So finden Sie zum Schatz:
Von Salzburg auf der Autobahn A1 bis Regau, weiter auf der B145 Salzkammergutbundesstraße Richtung Gmunden, Altmünster, Ebensee.
Von Wien auf der Autobahn A1 bis zu den Ausfahrten Laakrichen West, B144 Richtung Gmunden und Ferienregion Traunsee (Abfahrt Vorchdorf, Laakirchen Ost, Regau sind auch möglich).
Der Weg zum Miesweg führt über einen langen Kiesstrand am Traunseeufer. Schon dort stellt man unmittelbar fest, dass man sich in einer etwas anderen Welt befindet. Es geht entlang des Traunsteins, wobei es auch über so manche Leiter bergauf und bergab geht. Für alle die in das alpine Geschehen rein schnuppern möchten, dieser Weg ist dazu geeignet, um sich eine kleine Vorstellung davon machen zu können.
Wer auf dem Miesweg ist wandert immer unterhalb der steil abfallenden Westflanke des 1691 Meter hohen Traunsteins, des höchsten und bekanntesten Bergs am Traunsee. Immer mit dem Fels links und dem See rechts geht es auf dem grandios Weg entlang, ein Weg der vor allem aber auch ein Erlebnisweg ist. Je nach Jahreszeit gibt es hier einen Wasserfall, über den der Lainaubach über große Felsen in den Traunsee fließt.

Traunseestadt Gmunden
In dieser Stadt am See erfährt man mehr als nur Sommerfrische: Seit dem Barock zog die Gegend um den Traunsee die Schriftsteller an. "Ich dichtete mir einst am Traunsee ein schönes Tusculum!“, schrieb Adalbert Stifter im Jahr 1840, nachdem er sich während einiger Besuche in Gmunden und Traunkirchen in die Landschaft, die kleinen Dörfer und hübschen Häuser verliebt hatte. Auch wenn es verführerisch wäre, dürfen wir deshalb nicht gleich so weit gehen, das Salzkammergut als die Toskana Mitteleuropas zu bezeichnen. Der „größte deutsche Erzähler des Waldes“, wie man Stifter auch bezeichnete, bezog sich damit nämlich nicht auf die beliebte Region Italiens, sondern auf die antike Stadt Tusculum in den Bergen südöstlich von Rom, wo die reichen Hauptstädter vor mehr als 2.000 Jahren ihre Sommer-Villen unterhielten.

Denn genau so lernten er und viele andere Künstler, Literaten, Schauspieler und Musiker das Gebiet um den Traunsee kennen und lieben: als Ort der Muße. Wo sie sich von der Umgebung inspirieren ließen.
Gmunden ist eine ganz besondere Stadt, eine, über die es unzählige Geschichten zu erzählen gibt. Und jeder, der sich hier befindet – egal ob als Ansässiger, Tourist, Bergsteiger, Segler oder als einer der Glücklichen, die hier ihren Arbeitsplatz haben –, dürfte dies mit Nachdruck bestätigen.