Bücher in einer Bibliothek
pixabay/StockSnap
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„Premiere“: Über mutige Wege ins Glück

Im Zeichen von Überlebenswillen und stiller Kraft steht die Literaturstunde der Radiosendung „Premiere“ am Samstag. Wie Mut und Ausdauer trotz vieler Widrigkeiten doch noch ins Glück führen, davon erzählen die Romane von Beatrix Kramlovsky und Lida Winiewicz.

Sendunghinweis:
„Premiere – Literatur. Lebensart. Livemusik“, 16.1.21, ab 19.03 Uhr

Beatrix Kramlovsky „Fanny oder Das weiße Land“

Die Geschichte einer langen Flucht erzählt die 1954 in Steyr geborene Autorin und Künstlerin Beatrix Kramlovsky. In „Fanny oder Das weiße Land“ strandet der Offizier Karl Findeisen im Ersten Weltkrieg als Gefangener im äußersten Osten Russlands. Dort, im endlosen weiten und weißen Land, ist er China um Lichtjahre näher als seiner Heimat.

Buch ist auf einem Holztisch in der Natur gegen einen schneebedeckten Föhrenzweig gelehnt. Auf dem Umschlag drei Gestalten, die auf Tourenskiern durch einen Winterwald gehen.
ORF OÖ

Es sind die Briefe seiner geliebten Fanny aus Wien, die Karls Überlebenswillen stärken. Gemeinsam mit einer Gruppe eingeschworener Mitgefangener wagt der Offizier schließlich die Flucht, die über mehr als 10.000 Kilometer führen und mehrere Jahre dauern wird. Auf dem schier endlosen Weg Richtung Österreich sind es oft unerwartete Begegnungen mit hilfreichen Menschen, die das Überleben der Männer sichern. Vor allem aber retten Karls Zeichenkünste die Fliehenden immer wieder über Zeiten, in denen das ersehnte Ziel des Heimkommens in weiter Ferne scheint.

Zuhause, in Wien, verliert die für ihre Zeit so moderne und selbständige Blumenhändlerin Fanny nie den Glauben an eine gemeinsame Zukunft – auch für den gemeinsamen Sohn Max nährt sie Tag für Tag unerschütterlich die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Karl.

Lida Winiewicz „Späte Gegend. Protokoll eines Lebens“

Die wahren Begebenheiten eines bäuerlichen Lebens zeichnet die im Vorjahr verstorbene Autorin Lida Winiewicz in ihrem Roman „Späte Gegend“ nach. Es geht um ein Mühlviertler Mädchen, dem es gelingt, den Weg aus der Armut einer kindlichen Tierhüterin und Dienstbotin zur anerkannten Bäuerin zu gehen.

Buch liegt geschlossen auf rot gemustertem Geschirrtuch; auf dem Umschlag, der vorwiegend in Grauschattrierungen gehalten ist, hängt eine Frau rote Wäsche auf
ORF OÖ

Die Autorin meinte zu ihrem Buch: „Ich hatte einmal ein Haus im Mühlviertel. Meist stand es leer. Die Bäuerin von nebenan, die einen Schlüssel verwahrte, gestand eines Tages, schuldbewusst, sie säße oft in meiner Stube, wenn niemand da sei, allein, freue sich an der Stille und dächte an die Vergangenheit. Ich fragte nach Einzelheiten, sie antwortete. So entstand das Buch Späte Gegend, eine Art Reisebericht aus einem fernen Land, zwei Autostunden von Wien.“ Die Protagonistin des Buches leistet schon im Kindesalter schwere Arbeit, oft fern von der Familie – ein Schicksal wie viele in einer Zeit im vorigen Jahrhundert.

Literaturhinweise zur Sendung:
• Beatrix Kramlovsky: „Fanny oder Das weiße Land“ (Roman, 2020, hanser blau)
• Lida Winiewicz: „Späte Gegend. Protokoll eines Lebens“ (Roman, 2020, Braumüller Verlag)

Jeden zweiten und vierten Samstag Musik

Jeden zweiten und vierten Samstag heißt es in der Sendung Premiere „Ton ab“ für Musik. Dann stellt die Musikredaktion das Beste aus Liveauftritten von Künstlern zusammen, die Musikgeschichte geschrieben haben.

Jeden ersten und dritten Samstag Literatur

Jeden ersten und dritten Samstag steht Literatur im Mittelpunkt von Premiere. Lyrik, Prosa und Dramatik sowie Erstveröffentlichungen zeitgenössischer Autorinnen und Autoren, die in einem mitvollziehbaren Nahbezug zu Oberösterreich stehen.