Messer liegt auf Straße
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Radio

Schrecklich schöne Morde in „Lust aufs Leben“

Kaum ein Tag im deutschsprachigen Fernsehen kommt ohne Mord und Totschlag aus. Die Einschaltquoten für kriminelle Machenschaften sind so hoch, dass immer mehr Krimis produziert werden.

ORF, ARD und ZDF haben mehr als 100 Serien und Reihen in ihren Programmen. Ein beliebiger Tag: Schon um 10.30 Uhr beginnt im ZDF „Notruf Hafenkante“, dem um 11.15 Uhr „SOKO Stuttgart“ folgt. Am Nachmittag starten um 16.10 Uhr die „Rosenheim-Cops“, um 18 Uhr eine Folge von „Soko Potsdam“ und ein zweites Mal um 19.25 Uhr „Notruf Hafenkante“. In der ARD könnte man um 20.15 Uhr die Krimireihe „Nord bei Nordwest“ anschauen, um 21.55 Uhr „Charlotte Link“. Wer noch immer nicht genug hat, braucht nur die Fernbedienung in die Hand nehmen und zum ORF schalten, da wäre als Angebot um 22.48 Uhr „Chicago Justice“ und eine Stunde später „Navy CIS“.

Sendungshinweis:

„Lust aufs Leben“
23.6., 21.04 Uhr

Wer nicht schlafen kann, hat kein Problem, denn um 3.50 Uhr und 4.33 Uhr fallen zwei Folgen von „Unforgettable“ in ORF Eins an. „Ein Fall für zwei“, „Der Alte“, „Wilsberg“, „Ein starkes Team“, die verschiedenen „Soko“-Varianten wie Donau, Kitzbühel, Bozen, Istanbul, neuerdings Lissabon und die deutschen Ableger, nicht zu vergessen die Klassiker „Tatort“ und „Polizeiruf 110“.

Verbrechen als Ausgangspunkt, Normalität als Ziel

Der Ausgangspunkt in einer Kriminalhandlung ist das Verbrechen, dass das Gleichgewicht des Zusehers durcheinanderbringt und damit Aufmerksamkeit und Interesse erzeugt. Je gravierender der Verstoß gegen Ordnung und Gesetz ist, desto stärker ist das Verlangen, dass die Tat gerächt wird und der Täter entweder hinter Gitter kommt oder getötet wird. Durch eine gerechte Bestrafung wird also die Normalität wiederhergestellt. Das scheint die Attraktivität dieses Genres auszumachen und das steigende Interesse dafür.

Der Einzelne gegen die ganze Welt

Einen wahren Boom gibt es bei den gegenwärtig sehr erfolgreichen skandinavischen Krimis, bei denen auffallend ist, dass die Details des Tötens und das Leiden des Opfers immer größeren Raum einnehmen. Dabei schlagen sich die handelnden Personen, die mit den Ermittlungsarbeiten befasst sind, wie Kommissare, Polizisten, Ermittler, Gerichtsmediziner mit ihren privaten Problemen herum, weil sie bis an ihre Grenzen gehen müssen im Sinne des alten Spiels: Der Einzelne gegen die ganze Welt. Nirgends ist man so einsam wie in den skandinavischen Städten, nirgends ist die Stimmung so trüb und der Alkoholkonsum so exzessiv wie in der dänischen, norwegischen, schwedischen und isländischen Kriminalliteratur.

„Das Morden höret nimmer auf“

Die Sendung „Lust aufs Leben“ wirft mit „Das Morden höret nimmer auf – Schrecklich schöne Mordtaten“ eine Stunde lang einen satirischen Blick auf das “Böse" mit unterschiedlichen humorvollen Geschichten aus dem Hörfunk-Archiv des Landesstudio OÖ: eine Sammlung erbaulicher Gesänge, Gedichte und Szenen.

Hier die Sendung zum Nachhören: