Insolvenz über Zahnarztordinationen eröffnet

Über zwei Ordinationen jenes Zahnarztes aus dem Traunviertel, der Krankenkassen und Patienten um mehrere hunderttausend Euro betrogen haben soll, ist am Donnerstag am Landesgericht Steyr ein Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Wie der Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) mitteilte, belaufen sich die Passiva auf rund eine Million Euro. Ein Ende der Ermittlung in der Strafsache sei derzeit nicht in Sicht, so die Staatsanwaltschaft.

Erneut meldete sich möglicher Geschädigter

Erst diese Woche hätte sich laut Staatsanwaltschaftssprecher Andreas Pechatschek wieder ein möglicher Geschädigter gemeldet. Der Mediziner, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll bei den Kassen Leistungen in Rechnung gestellt haben, die gar nicht oder nicht in der angegebenen Form erbracht wurden. Patienten soll er ebenfalls höherwertige Behandlungen verrechnet haben, als ihnen zuteilwurden. Auch der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung bei mindestens 30 Patienten steht im Raum. Zudem wird der Zahnarzt beschuldigt, zwei seiner Assistentinnen sexuell belästigt zu haben.

Ermittlungen auch gegen Bruder

Ermittelt wird auch gegen den Bruder des Verdächtigen. Dieser soll ebenfalls an den Behandlungen beteiligt gewesen sein, obwohl er keine Zulassung als Zahnarzt hat und daher nur als Hilfsperson tätig werden darf. Am Donnerstag wurde nun über Antrag von einem der rund 20 Gläubiger die Konkurseröffnung beantragt. Beide Ordinationen sind bereits geschlossen.

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