Soldatenfriedhöfe immer teurer

Fast 70.000 Kriegsgräber gibt es in Oberösterreich. Gepflegt werden diese Anlagen vom Schwarzen Kreuz. Dieser Verein hat aber zunehmend Probleme, Ehrenamtliche zu finden. Deshalb müssen immer öfter Unternehmen beauftragt werden.

Jahrzehnte hindurch war die Pflege der Soldatengräber keine große Sache. Kriegswitwen, Kinder und Enkelkinder der toten Soldaten pflegten die Grabanlagen - selbstverständlich ehrenamtlich. Gab es keine Angehörigen mehr, die bereit waren mitzuhelfen, sprangen ehrenamtliche Mitarbeiter des Schwarzen Kreuzes ein.

Soldatenfriedhof Kriegskräber

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„Der Erste Weltkrieg ist sehr weit weg“

Aber dieses System stößt aktuell an seine Grenzen, vor allem wenn es um Soldatengräber aus dem Ersten Weltkrieg geht. Der designierte Landesobmann des Schwarzen Kreuzes, Johannes Kainzbauer, sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Der Erste Weltkrieg ist sehr weit weg, und das Bewusstsein bei unseren Mitarbeitern ist natürlich nicht mehr so vorhanden. Man merkt es, dass immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter für das Schwarze Kreuz zur Verfügung stehen.“

Soldatenfriedhof Kriegsgräber

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Soldatenfriedhöfe müssen erhalten werden

Soldatenfriedhöfe einfach aufzulassen, wenn sie nicht mehr gepflegt werden können, ist nicht möglich. Denn in den Staatsverträgen hat sich Österreich dazu verpflichtet, sich dauerhaft um die Gräber von gefallenen Soldaten aus dem Ausland zu kümmern. In solchen Fällen ist dann das Innenministerium am Zug, das zwangsläufig Unternehmen mit der Gräberpflege beauftragen muss. Bereits jetzt kostet das jährlich 800.000 Euro. In den kommenden Jahren drohen zusätzliche Kosten in Millionenhöhe.

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