Kampagne gegen Dämmerungseinbrüche

Die Tage werden kürzer, die Dämmerung setzt früher ein, es beginnt die Zeit der Dämmerungseinbrüche. Seit einigen Jahren ist die Polizei in der Präventionsarbeit besonders aktiv und das zeitigt erste Erfolge. Die Zahlen sind rückläufig.

Das Licht im Haus brannte und die Familie war sogar daheim. Doch als Unbekannte an der Haustür klingelten, reagierte der 47-jährige Hausbesitzer nicht sofort und die Diebe dachten deshalb offenbar, das Haus wäre leer. Sie begannen damit, den Rolladen eines Fensters aufzuzwängen. Der Hausbesitzer bemerkte den Lärm, ging zu dem Fenster und da suchten die Einbrecher schnell das Weite. So passiert Montagabend in Desselbrunn im Bezirk Vöcklabruck. Licht im Haus und geschlossene Rolläden oder Jalousien gehören zu den Standard Tipps der Polizei im Kampf gegen die Dämmerungsbanden.

Solche abschreckenden Hindernisse können den Unterschied machen, ob ein Einbruch stattfindet oder ob es beim Versuch bleibt. Denn, so sagt der Präventionsexperte der oberösterreichischen Polizei Adolf Wöss, Einbrecher wollen schnell zum Ziel kommen. Da sei jede Sekunde Verzögerung wertvoll.

Erste Erfolge durch Prävention

Seit drei Jahren setzt die Polizei verstärkt auf Prävention und verbreitet die Tipps jedes Jahr groß in einer Medienkampagne. Seither gehen bundesweit die Einbruchszahlen zurück. In Oberösterreich sind die reinen Anzeigenzahlen zwar in etwa gleichgeblieben, sagt Wöss. Doch das ergebe sich daraus, dass die Anzeigen bei gescheiterten Einbrüchen mehr geworden seien. Die tatsächlich erfolgreichen Einbrüche seien deutlich weniger geworden. Außerdem wurden mehr Täter ausgeforscht und erwischt.

Gesundes Mißtrauen schützt

Damit Einbrüche noch besser verhindert werden können, empfiehlt Wöss eine Mischung aus gesundem Mißtrauen und Sensibilisierung gegenüber auffälligen Wahrnehmungen. Wenn dazu noch eine gute und aufmerksame Nachbarschaft komme, sei viel geschafft, um es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen.