Geld für Krisenpflegemütter - Lösung zugesagt

Seit Juli bekommen Krisenpflegemütter aufgrund eines Erlasses des Familienministeriums kein Kinderbetreuungsgeld mehr. 33 Krisenpflegemütter sind in OÖ betroffen. Samstagnachmittag teilte die Familienministerin mit, nach einer alternativen Lösung zu suchen.

Krisenpflegemütter müssen rund um die Uhr bereit stehen, um im Notfall ein Baby oder ein Kleinkind jederzeit aufnehmen zu können. Darum können diese Frauen auch keiner geregelten Arbeit nachgehen. Damit sie zumindest sozialversichert sind, werden die 33 Pflegemütter bei einem gemeinnützigen Unternehmen in Leonding geringfügig angestellt.

Rund 30 Euro pro Tag

Das jetzt gestrichene Kinderbetreuungsgeld haben diese Frauen nur für jene Tage, Wochen oder Monate bekommen, in denen sie tatsächlich ein Kind betreut haben. Rund 30 Euro pro Tag habe das ausgemacht, so eine der betroffenen Frauen. Dafür sei sie rund um die Uhr für das zu betreuende Kind da. Wahrlich keine große Summe, ärgert sich auch SPÖ-Chefin Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer.

Kein „Dauerpflegeverhältnis“

Aber warum wurde diesen Krisenpflegemüttern das Betreuungsgeld gestrichen? Die Begründung der Familienministerin: Bei Krisenpflegeplätzen handle es sich um kein Dauerpflegeverhältnis. Die Pflegemütter in Oberösterreich wollen das Geld jetzt notfalls einklagen. Und Gerstorfer forderte Familienministerin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP) auf, den Erlass sofort zurückzunehmen.

Familienministerium: „alternative Lösung geprüft“

Bogner-Strauß sicherte am Samstag zu, sich der Sache anzunehmen. In einer schriftlichen Stellungnahme erklärte die Ministerin, OGH-Entscheide seien zu akzeptieren. Jedoch seien hier die Folgen daraus weder menschlich noch politisch vertretbar. Daher werde seitens des Ressorts an einer „alternativen Lösung“ im Interesse der Krisenpflegeeltern gearbeitet.