Direktvermarkter: Keine Panik wegen Brucellose

Mehr als 2.200 Bauern vermarkten ihre Milchprodukte direkt an Konsumenten. Die Betriebe würden strengen Kontrollen unterliegen und seien verpflichtet, beim Verkauf darauf hinzuweisen, dass Rohmilch vor dem Verzehr abzukochen sei.

Die Chance, sich durch Rohmilchgenuss mit Brucellose anzustecken, sei so hoch wie beim Badeurlaub in der Adria von einem Hai gebissen zu werden, so der Obmann der Direktvermarkter in der Landwirtschaftskammer, Rudolf Grabmayr. Die Interessensvertreter jener 2.200 Bauern, die ihre Milch ab Hof direkt verkaufen, sehen so gut wie keine Gefahr, dass Milchtrinker sich durch rohe Milch und Rohmilchprodukte ab Hof mit Brucellose anstecken könnten. Auch der Genuss von Rohmilchkäse sei nicht gefährlich.

Kalb

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Auf vier Höfen im Mühlviertel wurden bisher Infektionen mit Brucellose festgestellt

Für die heimischen Molkereien ist die Gefahr einer Verbreitung von Brucellose-Erreger durch Milchprodukte kein Thema. Auch sie geben Entwarnung, da in den heimischen Supermarktregalen nur pasteurisierte, also ultrahocherhitzte Produkte zum Verkauf gelangen.

Mehr als 1.300 Betriebe untersucht

Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker sagt zur Kritik, dass man die Infektionskrankheit zu Beginn unterschätzt habe, dass man sofort reagiert und sofort alle Betriebe, an die aus dem betroffenen Betrieb Tiere geliefert wurden, untersucht habe: „In Summe wurden mehr als 1.300 Betriebe untersucht und mehr kann man nicht machen.“ Es sei auch nichts verabsäumt worden. Die ersten Proben hätten gezeigt, dass die Chance besteht, dass es keine Ausbreitung gibt, jetzt habe sich aber herausgestellt, dass doch vier weitere betreibe betroffen sind.

Schafe, Ziegen und Alpakas

Mögliche Infektionsquellen könnten Schafe, Ziegen aber auch Alpakas sein. Brucellose gebe es auch in den Nachbarländern nicht mehr, so Reisecker, sondern „nur mehr im Nahen Osten usw.“ und daher sei es auch so unerklärbar, warum in Oberösterreich jetzt Fälle aufgetreten sind.

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