Vier Menschen mit Brucellose infiziert

Vier Menschen sind mit der seltenen Rinderkrankheit Brucellose infiziert worden, zwei sind daran erkrankt und werden bzw. wurden stationär behandelt, so Landessanitätsdirektor Georg Palmisano dem ORF Oberösterreich.

Am Dienstagnachmittag wurde bekannt, dass nicht nur vier weitere Rinderbetriebe möglicherweise von der Rinderkrankheit Brucellose betroffen sind. Landessanitätsdirektor Palmisano bestätigte im ORF-Interview, dass auch zwei Menschen erkrankt sind.

Landessanitätsdirektor Georg Palmisano zu den Symptomen der Krankheit

Die Betroffenen sind aus dem Umfeld eines mit Brucellose befallenen Rinderbetriebes im Mühlviertel. Sie werden nun in Krankenhäusern behandelt. Die Erkrankung führt unter anderem zu hohen Fieberschüben, ist jedoch mit Antibiotika behandelbar. Brucellose ist durch Rohmilchprodukte, Fleisch oder durch Ausscheidungen von Tieren übertragbar. Durch Erhitzung, und damit durch Kochen und Pasteurisierung, wird das Risiko minimiert, so Palmisano. „In 90 Prozent der Fälle verläuft Brucellose ohne Krankheitszeichen ab“, sagte Palmisano. Zwei weitere Personen hatten Kontakt mit dem Erreger, seien aber nicht erkrankt.

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Eigentlich war die Krankheit seit 30 Jahren ausgerottet

Die Brucellose wurde zuerst in einem Milchviehbetrieb im Bezirk Rohrbach entdeckt. Seine 102 Tiere wurden notgetötet oder -geschlachtet. Nach allen direktvermarktenden Milchviehbetrieben in der Umgebung wurden flächendeckend alle milchliefernden Rinderbetriebe in den Bezirken Rohrbach und Urfahr-Umgebung überprüft. Insgesamt wurden dabei vier weitere Betriebe positiv getestet. Sie wurden hinsichtlich Milchanlieferung und Tierverkehr gesperrt. Die restlichen 1.327 Höfe wurden negativ getestet.

Warten auf weitere Proben

Am Dienstag war die Sammlung von Proben bei allen Rindern der vier nunmehr betroffenen Betriebe abgeschlossen. Die Ergebnisse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) werden gegen Ende der Woche erwartet. Aktuell werden sämtliche Tierbewegungen dieser Höfe erhoben. „Die Bekämpfung konzentriert sich auf die Erkennung, Isolierung und Ausmerzung der infizierten Tiere sowie die Kontrolle des Tierverkehrs, um die Verbreitung des Erregers zu vermeiden“, sagte Landesveterinärdirektor Thomas Hain.

Suche nach Ursache

Brucellose ist in den vergangenen 30 Jahren in Oberösterreich nicht aufgetreten. Wie das Bakterium eingeschleppt wurde, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Denkbar wäre eine Übertragung durch Tierimporte aus betroffenen Ländern. Der erste Betrieb mit positiver Testung hat aber schon seit Jahren keine Tiere mehr auf den Hof bekommen.

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