230-Mio.-Euro-Auftrag für FACC

Der Luftfahrtzulieferer FACC erhält einen neuen Großauftrag im Wert von über 230 Mio. Euro von Airbus, der über 100 neue Jobs schaffen wird. FACC wird nun auch den Eingangsbereich für die A320-Flotte des Flugzeugherstellers fertigen.

Gleichzeitig werde in eine neue Fertigungsstraße investiert, teilte FACC am Dienstag mit. Seit 1990 beliefert der börsennotierte oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC den Flugzeughersteller Airbus mit Gepäckablagen und Deckenpaneelen.

Gesamte Verkleidung des Eingangs- und Türbereichs

Nun soll zusätzlich auch der Eingangsbereich für die Airbus-A320-Flotte vom oberösterreichischen Konzern geliefert werden. Dieser Bereich umfasst die gesamte Verkleidung des Eingangs- und Türbereichs samt Deckenpaneelen im vorderen, mittleren und hinteren Teil des Flugzeugs.

Hochautomatisierte Fertigungsstraße

Verbunden mit dem Großauftrag wird FACC eine neue Technologie einführen und dazu eine neue hochautomatisierte Fertigungsstraße errichten. Damit würden zusätzlich über hundert neue Arbeitsplätze geschaffen, heißt es. „Wir werden mehrere Millionen Euro in den Ausbau unserer Fertigung investieren und dies vor allem in hochautomatisierte Technologien. Dies ist aber auch ein Bekenntnis zum Standort und zu unserer Crew“, so FACC-CEO Robert Machtlinger.

FACC

ORF

FACC erhält den nächsten millionenschweren Auftrag

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) wird die heutige Pressemitteilung von Airbus genauer unter die Lupe nehmen. Wenn es eine Insiderinformation gewesen ist, hätte sie ad hoc veröffentlicht werden müssen und nicht per Presseaussendung mit Sperrfrist.

„Wir schauen uns grundsätzlich alle Auffälligkeiten an“, so FMA-Sprecher Klaus Grubelnik. Zu prüfen ist nun, ob es sich um eine Insiderinformation gehandelt hat, das heißt, ob die darin enthaltene Information neu und ob sie kursrelevant ist. Das sind die wesentlichen Kriterien dafür.

„Die FACC war nicht der Ansicht, dass die Information ad-hoc-pflichtig ist“, sagte Unternehmenssprecher Andreas Perotti. Darüber entscheide im Unternehmen die Investor-Relations-Abteilung gemeinsam mit der Rechtsabteilung. „Wäre sie ad-hoc-pflichtig gewesen, hätte sie ganz anders veröffentlicht werden müssen, nicht als klassische Aussendung“, so Perotti.

Kursrelevant und somit ad-hoc-pflichtig sind Informationen auch dann, wenn sie geeignet sind, den Kurs zu beeinflussen. Wenn es sich um eine Insiderinformation handelt, dann ist diese ad-hoc-pflichtig und nicht per Pressemitteilung zu veröffentlichen.

Aktienkurs gesprungen

Dass sich die Meldung über den Airbus-Großauftrag auf den Aktienkurs der FACC ausgewirkt hat, ist indes unbestreitbar: Kurz nachdem die Meldung über mehrere Agenturen lief, machte die Aktie in kurzer Zeit einen Kurssprung von etwa 18,0 auf 18,8 Euro, ein Plus von gut 4 Prozent. Gestern zu Handelsbeginn lag die Aktie noch bei rund 17 Euro. Inzwischen hat sich der Kurs zwischen 18,60 und 18,70 Euro eingependelt.

FACC verschickte die Presseaussendung um 10:07 Uhr per E-Mail unter anderem auch an die APA verschickt, mit dem Hinweis, dass die Meldung bis 16 Uhr gesperrt sei, also nicht veröffentlicht werden dürfe. Der „Börsenexpress“ hat diese Sperrfrist laut Perotti als erstes Medium durchbrochen und die Aussendung bereits um 10:14 Uhr auf seiner Homepage veröffentlicht. Dem FACC-Sprecher zufolge haben sich daraufhin die Nachrichtenagenturen Reuters und Bloomberg telefonisch bei ihm gemeldet und mündlich die Freigabe bekommen. Die APA hat ebenfalls - auf Anfrage - eine telefonische Freigabe erhalten. Schriftlich erfolgte die Freigabe dann erst um 12:14 Uhr.

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