Vier Jahre Haft für Millionen-Betrug

Die ehemalige Obfrau eines Sozialvereins ist am Dienstag wegen eines millionenschweren Förder- und Sozialbetrugsfalls zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt worden.

Die 40-Jährige soll mit manipulierten Abrechnungen 766.000 Euro zu viel an Förderung kassiert und zwei Vereine um 1,65 Mio. Euro gebracht haben. Einen Großteil der Millionen soll die 40-Jährige bei Onlinewetten verspielt haben. Geld, das eigentlich Menschen mit Beeinträchtigung zugute kommen sollte.

Gefälschte Abrechnungen vorlegt

Als Obfrau eines Sozialvereins, der sich um die persönliche Assistenz von Menschen mit Beeinträchtigung kümmerte, habe sie dem Sozialressort des Landes gefälschte Abrechnungen vorlegt. So konnte die 40-Jährige 766.000 Euro an Fördergeld zu unrecht kassieren und in die eigene Tasche stecken, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft Linz. Jahrelang war den Mitarbeitern der Sozialabteilung der Betrug nicht aufgefallen.

Darüber hinaus soll sie als Chefin von zwei Vereinen 1,65 Millionen Euro für sich abgezweigt haben. Fast eine Million Euro habe sie online verspielt, mit dem Rest zahlte sie unter anderem drei Autos und den Bau ihres Hauses.

Lebensgefährte vor Gericht

Auch ihr Lebensgefährte wurde am Dienstag verurteilt. Der 44-Jährige habe ihr jahrelang blind vertraut, als der Fall aufzufliegen drohte, half er u.a. Beweismittel zu fälschen. Als Motiv für die Tat führte die Hautangeklagte ihre Spielsucht an. Allerdings hatte sie mit den Vereinsgeldern auch mehrere Autos gekauft sowie einen Hausbau finanziert. Sie sowie ihr Partner legten vor Gericht ein umfassendes Geständnis ab. Das Paar wurde zu vier Jahren unbedingter bzw. neun Monaten bedingter Haft verurteilt. Im Fall der Hauptangeklagten kündigten Staatsanwaltschaft und Verteidigung Berufung an - somit nicht rechtskräftig. Das Urteil gegen ihren Lebensgefährten ist hingegen bereits rechtskräftig.