Ablenkung als häufigste Unfallursache

Ablenkung hinter dem Steuer ist die häufigste Unfallursache: So wurde jeder dritte tödliche Unfall im vergangenen Jahr verursacht. Noch immer werde unterschätzt, wie gefährlich das Telefonieren hinter dem Steuer ist.

Jeder dritte tödliche Verkehrsunfall auf Oberösterreichs Straßen ist im vergangenen Jahr durch Ablenkung verursacht worden. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein. Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) rechnet damit, dass eigentlich jeder zweite Unfall durch Ablenkung verursacht wird. „Wenn wir von Unfällen wegen Vorrangverletzungen oder zu hoher Geschwindigkeit hören, dann steckt in Wahrheit meistens Unachtsamkeit dahinter.“

Dreifaches Unfallrisiko bei Freisprechanlage

Die größte Ablenkung: Das Smartphone. „Multitasking ist ein Mythos“, so Steinkellner. Das Handy würde während der Fahrt oft griffbereit liegen. Wer telefoniert, könnte sich genauso betrunken hinters Steuer setzen.

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„Multitasking ist ein Mythos“, warnen Verkehrsexperten

„Die Ablenkung eines Telefonats ist mit einem 0,8 Promille-Zustand vergleichbar“, so ASFINAG-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer. Eine Freisprechanlage mag zwar erlaubt sein, trotzdem steigt das Unfallrisiko um das Dreifache. Noch gefährlicher sind WhatsApp, SMS und Co: Wer lenkt und gleichzeitig schreibt, braucht bis zu fünf Sekunden länger, um auf Gefahren zu reagieren. Das Unfallrisiko für Nachrichten tippende Lenker ist somit 23-mal höher.

Kampagne für Jugendliche

Jetzt wird gemeinsam mit der ASFINAG eine Bewusstseinskampagne gestartet. Erreicht werden sollen vor allem auch junge Menschen. Denn gerade Jugendliche seien sehr Handy-fokussiert. Immer öfter werden auch während der Fahrt Videos gemacht, so Zipperer. „Besonders beliebte Motive sind da Sonnenuntergänge.“ Mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit wird das Land Oberösterreich nun Workshops in Schulen anbieten.

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