Doris Hummer: 100 Tage WK-Präsidentin

Was wird aus der Sozialpartnerschaft? Und: wie besetzt man die offenen Lehrstellen? Das sind Fragen, denen sich Wirtschaftskammerpräsidentin (WK) Doris Hummer nach 100 Tagen im Amt stellt. Ihre erste Bilanz beginnt mit der Kammer selbst.

Wenn die Kammer ihre Hausaufgaben macht, habe sie Zukunft- so die Ansage. Daher habe man für 2018 die Organisation um 20 Planstellen verkleinert und durch weitere Maßnahmen insgesamt drei Millionen Euro eingespart. Nach dem Eklat rund um ein Arbeiterkammervideo hatte Doris Hummer die Beziehung zur AK auf Eis gelegt.

Hummer Trauner

ORF

Am 21. Juni hat Doris Hummer (li) das Amt von Rudolf Trauner (re) übernommen

„Partnerschaft muss gelebt werden“

Jetzt verhandle man über eine Neuauflage der Sozialpartnerschaft, „weil ich bin davon überzeugt, und das leben ja unsere Betriebe jeden Tag, dass es nur miteinander geht“. Studien würden bestätigen, dass Oberösterreich Weltmeister ist, wenn es um die Mitarbeiterzufriedenheit geht. Das System Klassenkampf ist für Hummer von „vorvorvorgestern“ - „wenn wir von Partnerschaft sprechen, dann muss sie auch gelebt werden.“

Überhaupt will die Wirtschaftkammerpräsidentin die Sozialpartner in eine Standortpartnerschaft einbauen, in der auch Ärztekammer, Ingenieurkammer oder Universitäten Platz haben: Als konkretes Beispiel führte sie die 1.000 Lehrstellen an, „die heute schon nicht besetzt werden können.“ So sei eine erste Standort-Partnerschaft mit der Johannes Kepler Universität entstanden und ein Projekt für Maturanten und Studierende ausgearbeitet worden.

„Mit Leitbetrieben wurde ein neues System der dualen Akademie entwickelt“, so Doris Hummer

Ähnliche Projekte, eine Umlagensenkung und ein mittels Digitalisierung verbessertes Service wolle man sich die Zustimmung der Mitglieder weiter sichern. 95.000 Mitgliedsbetriebe zählt die WK OÖ heute.