Thomas Stelzer (ÖVP), Manfred Haimbuchner (FPÖ), Birgit Gerstorfer (SPÖ), Stefan Kaineder (GRÜNE), Felix Eypeltauer (NEOS) und Joachim Aigner (MFG)
APA/Team Fotokerschi
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Wahl21

Der Liveticker zum Nachlesen

Mit einer Überraschung hat die oberösterreichische Landtagswahl geendet. Die impfkritische Liste Menschen-Freiheit-Grundrechte (MFG) schaffte bei ihrem ersten Antreten den Einzug in den Landtag. Die ÖVP blieb klar Erste. Dahinter kam die FPÖ auf Platz zwei vor der SPÖ und den Grünen. Auch NEOS schaffte knapp den Einzug.

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Die Ausgangslage vor der Wahl

Ein Drittel der in Oberösterreich Wahlberechtigten ist älter als 60 Jahre, 51 Prozent sind Frauen. Bei der Landtagswahl wird entschieden, wie sich die 56 Mandate des Landtags verteilen. Um im Landtag vertreten zu sein, müssen mehr als vier Prozent der landesweiten Stimmen erreicht werden oder ein Grundmandat in einem der fünf Wahlkreise. Oberösterreichs Wahllokale schließen spätestens um 16.00 Uhr, wenige Minuten später soll die erste ORF-SORA-Hochrechnung vorliegen.

Sehr hohe Beteiligung bei letzter Wahl

Die Wahlbeteiligung ist bei der letzten Landtagswahl bei 81,6 Prozent gelegen. Bei der Landtagswahl 2015 mussten sowohl Oberösterreichs SPÖ als auch die ÖVP deutliche Verluste verbuchen. Die Volkspartei hat damals mehr als zehn Prozentpunkte verloren und mit 36,4 Prozent ihr bisher schlechtesten Ergebnis bei einer Landtagswahl eingefahren.

Grafik zu den historischen Wahlergebnissen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Die SPÖ hat 6,6 Prozentpunkte verloren und musste mit 18,4 Prozent nicht nur ihr historisch schlechtestes Ergebnis hinnehmen, sondern rangierte in der Wählergunst auch hinter den Freiheitlichen. Die FPÖ hat um 15 Prozentpunkte zugelegt, ihr bisher bestes Landtagswahlergebnis erreicht und damit die Sozialdemokraten überholt.

Grafik zum Wahlergebnis 2015
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Die Grünen sind auf 10,3 Prozent gekommen, was einem leichten Plus von einem Prozentpunkt entsprochen. NEOS ist 2015 an der Vierprozenthürde für den Einzug in den Landtag gescheitert.

Die ersten Wahllokale haben um 6.30 Uhr geöffnet

In Dietach (Bezirk Steyr-Land) und Bad Kreuzen (Bezirk Perg) haben die Wahllokale bereits um 6.30 Uhr aufgesperrt. Spätestens um 16.00 Uhr ist in ganz Oberösterreich Schluss, auch eine Briefwahl ist dann nicht mehr möglich.

Haimbuchner schon im Morgengrauen im Wahllokal

FPÖ-Spitzenkandidat Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner ist bereits in der Früh im Wahllokal in der Volksschule seiner Heimatgemeinde Steinhaus bei Wels erschienen.

Als junger Vater und passionierter Jäger ans frühe Aufstehen gewöhnt, ist er kurz vor 7.00 Uhr gut gelaunt vor die Fotografen getreten. Der Grund für den Termin im Morgengrauen: Der FPÖ-Chef fungiert als Wahlbeisitzer und ist ab 7.00 Uhr unabkömmlich.

Haimbuchner bei der Stimmabgabe Sonntagfrüh
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Ein strahlender Manfred Haimbuchner vor dem Wahllokal in Steinhaus bei Wels

Haimbuchner ist selbst in der Kommunalpolitik der blauen Hochburg Steinhaus aktiv, er ist Gemeinderat und will das auch bleiben. Dass er Wahlbeisitzer ist, hat Tradition. Er nehme diese Aufgabe sehr ernst, heißt es immer aus seinem Umfeld.

Letzte Vorbereitungen im ORF-Wahlstudio

Im Medienzentrum des Landes im Linzer Ursulinenhof laufen die letzten Vorbereitungen für die Live-Wahlsondersendung, die um 14.05 Uhr in ORF2 beginnt.

Das ORF-Wahlstudio im Linzer Ursulinenhof
ORF

Vier Generationen Gerstorfers im Wahllokal

SPÖ-Spitzenkandidatin Birgit Gerstorfer hat Sonntagvormittag in Alkoven ihre Stimme abgegeben. Vier Generationen Gerstorfers – die SPÖ-Chefin mit Ehemann, Tochter und Schwiegersohn, Schwiegervater und zwei Enkelkindern – treten den Weg zum Wahllokal im Feuerwehrhaus Polsing an.

Birigit Gerstorfer auf dem Weg zum Wahllokal
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Birgit Gerstorfer mit Ehemann Harald, Tochter Petra, Schwiegersohn Martin, den Enkeln Luise und Maximilian und Schwiegervater Hans

Gerstorfer zeigt sich „dezent aufgeregt“, ihr Gefühl sei „ungefähr wie vor fünf Jahren, als die Entscheidung getroffen wurde, dass ich Parteivorsitzende werde“.

Auswirkungen auf Mehrheit im Bundesrat

Die Stimmenverhältnisse der Landtagswahl haben auch Einfluss auf die Stärke der jeweiligen Fraktionen im Bundesrat. Derzeit entsendet die ÖVP vier, die FPÖ drei, die SPÖ zwei und die Grünen einen Bundesrat nach Wien. Sollte es größere Verschiebungen in der Wählergunst und damit Änderungen bei den Landesratsmandaten geben, wirkt sich das natürlich auch auf die jeweiligen Mandate im Bundesrat aus.

Mehrheit der Opposition könnte kippen

Aktuell hält die ÖVP in der Länderkammer 25 Mandate, die Grünen fünf und auf Oppositionsseite die SPÖ 19, die FPÖ elf und NEOS eines – es steht also 30:31, was eine Mehrheit für die Opposition bedeutet. Für SPÖ, Grüne und NEOS wird sich mit der heutigen Wahl aller Voraussicht nach hier nichts ändern.

Die Frage ist nur, ob die oberösterreichische ÖVP künftig um einen Bundesrat mehr (das wären fünf) entsendet oder die dortige FPÖ es schafft, ihre drei Mandate zu halten. Ausschlaggebend dafür ist eigentlich nur ein Mandat im Landtag, nämlich das 14. der FPÖ.

Stelzer mit Familie bei der Wahl

Bei strahlendem Sonnenschein hat Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in Wolfern (Bezirk Steyr-Land) gewählt. Er spaziert gut gelaunt gemeinsam mit seiner Frau Bettina, Sohn Lukas und Tochter Lena direkt aus der Kirche zum nahen Wahllokal in der Volksschule. Er wünsche sich ein gutes Ergebnis, das sei „mehr als bei der letzten Wahl“. Der Kirchgang gehöre am Sonntag einfach dazu.

Thomas Stelzer mit Ehefrau Bettina Stelzer-Wögerer, Tochter Lena und Sohn Lukas auf dem Weg ins Wahllokal
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Thomas Stelzer mit Ehefrau Bettina Stelzer-Wögerer, Tochter Lena und Sohn Lukas auf dem Weg ins Wahllokal

Nach der Stimmabgabe, für die sich auch Familie Stelzer kurz anstellen muss, gibt es zu Hause noch einen gemütlichen Brunch.

Stimmen werden schon gezählt

In manchen Gemeinden sind die Wahllokale schon seit Stunden geschlossen. Noch können viele Wahlhelfer aber das spätsommerliche und sonnige Wetter nicht genießen – erst müssen die Wahlurnen geleert und die Stimmen gezählt werden. Die Wahlergebnisse dürfen vor 16.00 Uhr nicht veröffentlicht werden, daher gibt es auch erst wenige Minuten nach 16.00 Uhr die erste ORF-SORA-Hochrechnung.

Stimmabgabe bei Traumwetter

Die Wählerinnen und Wähler geben heute bei strahlendem Wetter und spätsommerlichen Temperaturen ihre Stimme ab.

Medienzentrum Wahl21
ORF
Sonnenschein über dem Ursulinenhof in Linz

Kaineder zeigt sich zuversichtlich

Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) hat sich beim Gang zur Wahlurne in seiner Heimatgemeinde Dietach bei Steyr zuversichtlich gezeigt, dass seine Partei dazugewinnen werde, ohne sich auf Prozentpunkte festlegen zu wollen. Sein erklärtes Ziel: den Klimaschutz zur „ersten Priorität“ im Land zu machen.

Stefan Kaineder mit seiner Frau Julia in Dietach bei Steyr
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Stefan Kaineder und seine Frau Julia in Dietach bei Steyr

Kaineder ist von seiner Frau Julia, die bereits seit der Früh Wahlbesitzerin ist, von daheim abgeholt worden. Zuvor hat er mit seinen drei Kindern „gut gefrühstückt“.

Landtag könnte auf Rekordgröße anwachsen

Schafft NEOS – und vielleicht auch die Impfskeptiker MFG – mehr als vier Prozent, wächst mit der heutigen Wahl der Landtag auf Rekordgröße. Denn die Oberösterreicher haben noch nie mehr als die vier Parteien ÖVP, FPÖ, SPÖ und Grüne ins Landesparlament gewählt.

Eypeltauer wählt als letzter Spitzenkandidat

Felix Eypeltauer (NEOS) hat Sonntagmittag als letzter der Spitzenkandidaten seine Stimme im Neuen Rathaus in Linz abgegeben. Der 29-Jährige zeigt sich optimistisch, dass die Pinken diesmal den Einzug in den Landtag schaffen werden.

Felix Eypeltauer vor dem Wahllokal in Linz
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Felix Eypeltauer vor dem Wahllokal im Neuen Rathaus in Linz

Er habe positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen. Er sei daher guter Dinge, „nicht nur wegen des schönen Wetters“, so Eypeltauer.

Jeder Fünfte wählt per Briefwahl

Für die Landtagswahl sind 241.033 Wahlkarten ausgegeben worden. Das sind mehr als 20 Prozent der Wahlberechtigten. 2015 waren es rund zehn Prozent (etwa 132.000 Wahlkarten).

Musterschüler bei Wahlbeteiligung

2015 sind 81,6 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl gegangen. Oberösterreich ist damit das einzige Bundesland, in dem die Wahlbeteiligung über 80 Prozent liegt.

Blick hinter die Kulissen im Wahlzentrum

Medienzentrum Wahl21
ORF

Viele Wahllokale schon geschlossen

Um 16.00 Uhr schließen in Oberösterreich die letzten Wahllokale. In kleineren Gemeinden sind sie vielerorts schon zu, etwa in Oftering im Bezirk Linz-Land. In der etwa 2.100 Einwohner zählenden Gemeinde liegt die Wahlbeteiligung bei 85 Prozent. Vor sechs Jahren hat sie knapp 87 Prozent betragen.

Rennen um das Linzer Rathaus

Heiß umkämpft ist das Bürgermeisteramt in der Landeshauptstadt Linz. Der amtierende Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) muss sich zur Wiederwahl gegen zwei Kandidatinnen und sieben Kandidaten durchsetzen.

Stadtansicht von Linz
ORF.at/Dominique Hammer

Politische Beobachter gehen davon aus, dass es in Linz zu einer Stichwahl kommen wird.

Eferding mit jüngstem Bürgermeister Oberösterreichs

4.200 Einwohner zählt Eferding aktuell, und jedes Jahr werden es mehr. Viele junge Familien ziehen aufgrund der hohen Wohnungspreise im Zentralraum in die Bezirkshauptstadt, und das ist auch eine der Herausforderungen, die der zukünftige Bürgermeister bewältigen muss. Vor sechs Jahren war Severin Mair mit 22 Jahren der jüngste Bürgermeister Oberösterreichs.

Generationswechsel in Ried

Die Bürgermeisterwahl in Ried im Innkreis läutet einen Generationswechsel ein, denn Langzeitbürgermeister Albert Ortig (ÖVP) tritt ab. Sein parteiinterner Nachfolger und Bürgermeisterkandidat geniest nicht denselben Bekanntheitsgrad. Die Kandidaten von FPÖ und SPÖ bringen sich daher in Stellung.

Wohnen und Integration prägen Wahl in Wels

Wohnen, Stadtentwicklung und Integration – das sind die Themen, die den Wahlkampf in der Messestadt Wels prägen und mit denen die Bürgermeisterkandidaten und die -kandidatin ins Rennen gegangen sind. Vor sechs Jahren wurde ein Wechsel eingeläutet. Das Bürgermeisteramt ist von der SPÖ zur FPÖ gewandert.

Schild Magistrat und Rathaus in Wels
ORF.at/Dominique Hammer

Wahlbeteiligung etwas niedriger

Die Wahlbeteiligung dürfte bei der heutigen Wahl etwas niedriger als 2015 sein, aber dennoch rund 80 Prozent betragen.

Funktionäre versammeln sich in Wahlzentralen

Kurz vor Wahlschluss haben sich in den oberösterreichischen Wahlzentralen der Parteien schon erste Funktionäre versammelt. Bei der SPÖ OÖ herrscht gespannte Ruhe. In der ÖVP-Landesparteileitung steht die Parteijugend mit gelben Schildern schon zum Jubeln bereit. Die FPÖ-Zentrale ist am Wahlabend geschlossen. Die Blauen wollen sich die Hochrechnungen im Medienzentrum im Ursulinenhof ansehen. Die Landesleitung der Grünen wartet gemeinsam auf die erste Hochrechnung im Lentos. Vertreter der Impfgegner MFG kommen gut gelaunt in das Medienzentrum.

Die ersten Wahlergbnisse treffen ein

Gleich geht’s los

Die Spannung steigt: In wenigen Minuten wird die erste ORF-SORA-Hochrechnung erwartet.

MFG – Impfskepsis als Programm

Bei der ersten ORF-SORA-Hochrechnung hat die Liste Menschen – Freiheit – Grundrechte Oberösterreich (MFG) 7,5 Prozent der Stimmen erreicht. MFG konzentriert sich vor allem auf Impfskepsis und Kritik an den Coronavirus-Maßnahmen, wie auch auf einem Plakat mit großer, durchgestrichener Spritze und „Nein bleibt Nein“ zu sehen ist. Ein großes Thema ist auch die Abmeldung von der Schule und die Einrichtung von privaten Lerngruppen.

Wahlplakat der MFG
APA/ULRIKE INNTHALER

Als Ziel nennt die Partei unter anderem, dass das Land nicht von Berufspolitikern, sondern von Experten geführt wird. Sie tritt für strikte Gewaltenteilung und gegen jegliche Ämterkumulation für politische Verantwortungsträger ein.

Im Wahlkampf, in dem MFG deutlich sichtbarer war als andere Kleinparteien, ist die Liste aber sehr monothematisch unterwegs gewesen. Spitzenkandidat von MFG ist Joachim Aigne.

Erste Hochrechnung von 16.01 Uhr

Erste ORF-SORA-Hochrechnung
ORF

Die ÖVP hat 1,3 Prozentpunkte gewonnen und liegt damit auf 37,7 Prozent. Die FPÖ muss einen Verlust von 10,1 Prozentpunkten hinnehmen und erreicht 20,2 Prozent. Die SPÖ liegt bei 18,3 Prozent, was ein Minus von 0,1 Prozentpunkten bedeutet. Die Grünen wachesen um 1,1 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent. NEOS schafft laut erster Hochrechnung den Einzug in den Landtag nicht und erreicht 3,9 Prozent. Die Überraschung des Tages scheint die Liste MFG zu werden – die Impfskeptiker springen aus dem Stand auf 7,5 Prozent der Stimmen.

Mandatsverteilung laut erster Hochrechung

Verteilung der Landtagsmandate laut erster ORF-SORA-Hochrechnung
ORF

Derzeitige Koalitionsmöglichkeiten

Nach derzeitigem Auszählungsstand ist eine Koalition der ÖVP mit FPÖ, SPÖ und Grünen möglich. Schafft NEOS den Einzug in den Landtag, ändert das die Mandatsverhältnisse noch.

Sensationeller Erfolg für MFG

Die große Überraschung sind die Impfgegner Menschen-Freiheit-Grundrechte (MFG). Sie schaffen es mit – laut ersten Hochrechnungen – sensationellen sieben Prozent auf Anhieb in den Landtag. Das Kernthema der Gruppe zieht sich bei allen Auftritten und Plakaten durch. In der Präambel zum Parteiprogramm sieht man die CoV-Maßnahmen gegen Demokratie sowie Freiheits- und Grundrechte gerichtet.

FPÖ und SPÖ reagieren zurückhaltend

FPÖ und SPÖ haben wenig überraschend zurückhaltend auf das prognostizierte Wahlergebnis reagiert. FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr sieht trotz des Verlusts von einem Drittel (von 30 auf 20 Prozent) der Stimmen nach den ersten Hochrechnungen beide Wahlziele für seine Partei erreicht: „Den Zweier davor und wir sind klar zweitstärkste Kraft geblieben.“

SPÖ-Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer hebt nach der ersten Hochrechnung, die der SPÖ Zugewinne ausgewiesen hat, hervor, dass man einen „wirklich guten Wahlkampf geführt“ habe. „Es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ ab.“

Überraschung und Freude bei MFG

Dem Spitzenkandidaten von MFG, Joachim Aigner, sind Freude und auch ein wenig Überraschung ins Gesicht geschrieben: Der Erfolg sei „sicher dem geschuldet, dass wir als Team viel unterwegs waren“: Das Erfolgsrezept sieht er darin, dass die MFG-Leute „Bürger aus der Gesellschaft“ seien. „Wir wissen genau, wo die Sorgen und Probleme der Menschen liegen.“

In der ÖVP-Zentrale in Linz wird gefeiert

Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landeshauptmann Thomas Stelzer mit seinem Team im ÖVP-Wahlzentrum
APA/TEAM FOTOKERSCHI
Bundeskanzler Sebastian Kurz gratuliert Landeshauptmann Thomas Stelzer

Grüne „stolz“ auf das Ergebnis

Ursula Roscher, die Landesgeschäftsführerin der Grünen, sagt in einer ersten Reaktion, sie sei stolz ob des Ergebnisses. Fast 100.000 Wähler hätten die Grünen gewählt. Fokus sei gewesen, dass man auf das neue, junge Team gesetzt habe.

Schwankungsbreite noch hoch

Die aktuelle Hochrechnung ist noch „mit Vorsicht zu genießen“, sagt SORA-Geschäftsführer Christoph Hofinger, sie sei noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Denn die Schwankungsbreite betrage noch 2,2 Prozentpunkte. Vor allem für NEOS (derzeit 3,9 Prozent) ist es spannend, ob der Einzug geschafft wird.

Offenbar Zufriedenheit bei der SPÖ

Landersrätin Birgit Gerstorfer und das Team der SPÖ OÖ im SPÖ-Wahlzentrum
APA/TEAM FOTOKERSCHI

MFG spricht von „historischem Ereignis“

Gerhard Pöttler, Wahlkampfleiter von MFG, spricht von einem historischen Ereignis. Man habe sich als einzige Partei für die Impffreiheit hingestellt, so Pöttler.

NEOS könnte Einzug in Landtag doch schaffen

Laut letzter ORF-SORA-Hochrechnung könnte NEOS doch noch die Vierprozenthürde überspringen. Das würde auch bedeuten, dass sich eine schwarz-grüne Koalition nicht ausgeht.

Hochrechnung von 16.37 Uhr
ORF

Ergebnisse im Detail

Die Ergebnisse im Detail mit allen Grafiken finden Sie hier.

„Zitterpartie“ bei NEOS

NEOS-Wahlkampfleiter Julian Steiner spricht in einer ersten Stellungnahme von einer „Zitterpartie“ und „etwas zum Nägelbeißen“. Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Partei über die Vierprozenthürde springen werde, „weil jetzt die größeren Gemeinden kommen, weil jetzt die Gemeinden kommen, wo wir mit Gemeindeteams unterwegs waren“.

MFG feiert Einzug in den Landtag

Der Spitzenkandidate der Liste MFG Joachim Aigner
APA/TEAM FOTOKERSCHI
Der Spitzenkandidat von MFG, Joachim Aigner

Grüne feiern ebenfalls Wahlergebnis

Die Grünen feiern das Wahlergebnis
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Die Grünen beklatschen in ihrem Wahlzentrum ihr laut Hochrechnungen prognostiziertes Wahlergebnis

Überraschung und Freude bei MFG

Überraschung und Freude bei MFG

Die Impfskeptiker (Menschen-Freiheit-Grundrechte) schaffen es bei ihrem ersten Antreten in den Landtag. Die Freude in der Partei ist groß.

Kurz: „Großartiges Wahlergebnis“

Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz gratuliert Stelzer zum „großartigen Wahlergebnis“. Die hohe Zustimmung sei „Ausdruck der hervorragenden Arbeit“ in den vergangenen Jahren.

„Die Wählerinnen und Wähler haben ein klares Zeichen gesetzt“, sagt der aus Oberösterreich stammende ÖVP-Klubobmann August Wöginger. „Landeshauptmann Thomas Stelzer führt das Land seit 2017 mit ruhiger und sicherer Hand und hat die Landespolitik wesentlich gestaltet.“

ÖVP-Generalsekretär Axel Melchior hebt besonders den „immens großen Abstand“ auf die laut Wahlprognose zweitplatzierte FPÖ hervor.

SPÖ: „Wirklich guten Wahlkampf geführt“

Kleines Minus für SPÖ bei erster Hochrechnung

Die SPÖ liegt bei 18,3 Prozent, was ein Minus von 0,1 Prozentpunkten bedeutet.

FPÖ: „Natürlich schmerzt ein Minus“

FPÖ auf Platz zwei

Die FPÖ muss einen Verlust von 10,1 Prozentpunkten hinnehmen und erreicht 20,2 Prozent.

Die Motive der Wähler

Zuwächse für die Grünen

Zuwächse für die Grünen

Die Grünen wachsen um 1,1 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent.

Freude bei der ÖVP

Stelzers ÖVP bei Wahl voran

Die Wahl eines neuen Landtags in Oberösterreich ist geschlagen. Laut der ersten ORF-SORA-Hochrechnung bleibt die ÖVP deutlich auf Platz eins.

Was das Wahlergebnis im Bund aussagt

Welche Koalitionen bevorzugt werden

Überraschender Blick zur Gemeinderatswahl in Graz

Eine riesige Überraschung bringt die Grazer Gemeinderatswahl, die auch heute stattgefunden hat: Laut ersten SORA-ORF-Hochrechnungen nimmt die KPÖ der ÖVP Platz eins ab – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

NEOS laut jüngster Hochrechnung im Landtag

Hochrechunng 17.09 Uhr
ORF/SORA

Hinterstoder mit grünem Achtungserfolg

In der Wintersportgemeinde Hinterstoder, in der es zuletzt Auseinandersetzungen um einen Luxuscampingplatz und den Ausbau des Skigebiets gegeben hat, haben die Grünen bei ihrem ersten Antreten aus dem Stand 24,59 Prozent geschafft. Stärkste Partei bleibt aber die ÖVP. Sie erlangt 43,93 Prozent. Gegenüber 2015 ist das ein Minus von 7,86 Prozentpunkten

Kaineder: „Klimakarte hat gezogen“

Stefan Kaineder (36) ist oberösterreichischer Grünen-Sprecher, Umweltlandesrat und Theologe – und er hat eine Mission: Er will das Klima retten, damit seine Kinder und Enkelkinder auch noch eine lebenswerte Welt vorfinden. Diesem politischen Ziel ordnet er alle anderen unter. Der Spitzenkandidat sieht sich als politischer Vertreter der „Fridays for Future“-Bewegung und in seiner ersten Landtagswahl hat er gepunktet.

Kogler: „Es geht voran“

Der Bundessprecher der Grünen, Werner Kogler, betont die Ergebnishöchststände seiner Partei. „Es geht voran in Schritten.“

NEOS laut akteller Hochrechnung bei 4,2 Prozent

Hochrechnung
ORF

SPÖ-Chefin Gerstorfer setzt auf die großen Städte

In einer ersten kurzen Reaktion sagt SPÖ-Spitzenkandidatin Gerstorfer: „Noch sind die großen Städte nicht ausgezählt, aber ich bin zuversichtlich, dass wird unser Ergebnis von 2015 noch leicht verbessern werden.“ Schon jetzt bedankt sie sich bei den Wählern. Laut vorläufigen Wahlprognosen kann die SPÖ gegenüber 2015 (18,37 Prozent) nur minimal zulegen.

Kurz vor der Elefantenrunde

Kurz vor der Elefantenrzbde
ORF

Stelzer: „Guter und schöner Erfolg“

Obwohl es zwei zusätzliche Parteien im Landtag gibt, habe die ÖVP zugelegt, zeigt sich Stelzer zufrieden. Sein Wahlziel sei Platz eins und deutlich stärker zu werden gewesen: „Ein guter und schöner Erfolg.“ Zu möglichen Koalition hält sich Stelzer bedeckt.

Thomas Stelzer
ORF

Hochrechnung von 17.27 Uhr

Hochrechnung 17.27 Uhr
ORF/SORA
Hochrechnung 17.27 Uhr
ORF/SORA

Haimbuchner: „Ergebnis ist ein ordentliches“

Es seien schwierige Jahre für die FPÖ gewesen, trotzdem hätten viele Wähler der FPÖ die Treue gehalten, so Haimbuchner. Wenn man 2015 ausnehme, reihe sich das heutige Ergebnis bei den besten Ergebnissen ein.

Zählen tue ein Ergebnis, und das Ergebnis sei ein ordentliches, auch wenn ein trauriges Auge dabei sei. Auch wenn ein Minus vor dem Ergebnis stehe, werde er nicht depressiv werden. Die Kontinuität, für die er seit 2009 stehe, werde es weiterhin geben.

Gerstorfer: „Mit Inhalten gepunktet“

Die SPÖ sei die einzige Partei, die „wirklich mit Inhalten gepunktet“ habe, so Gerstorfer in der ORF-Runde der Spitzenkandidaten. Die Bundespolitik habe das Wahlergebnis kaum beeinflusst. Gerstorfer spricht von einem „sehr guten Ergebnis“, weil es doch Zuwächse gebe.

Persönliche Konsequenzen schließt Gerstorfer für sich aus.

Kaineder: Schritt für Schritt zur Klimaneutralität

Über das „historisch beste Ergebnis für die Grünen“ freut sich Kaineder: „Es ist gar keine Enttäuschung dabei.“ Der Weg zur Klimaneutralität sei noch ein weiter, insbesondere in einem Industriebundesland, das gehe Schritt für Schritt. Er würde gern Koalitionsverantwortung übernehmen, so Kaineder, und freue sich auf das Gespräch mit Landeshauptmann Stelzer.

Eypeltauer: „Ergebnis ist ein Erfolg“

Wie es derzeit aussehe, werde man den Einzug in den Landtag schaffen, sagt Eypeltauer, und er sei sehr glücklich darüber. Man sei rund vier Jahre nicht sehr aktiv in Oberösterreich gewesen, aber jetzt sei er glücklich über das Ergebnis.

Wenn man nicht im Landtag ist und nicht viel Geld hat, sei das Ergebnis ein Erfolg, so Eypeltauer. Es gehe um Zahlen und Inhalte, und NEOS biete konkrete Lösungen. Das werde man auch die nächsten sechs Jahre lang zeigen und machen.

Aigner: „Wurden unterschätzt“

„Wir sind Bürgerinnen aus der der Mitte“, so erklärt Aigner den Erfolg seiner MFG. „Mag sein, dass wir zunächst unterschätzt wurden.“ Die MFG werde offene Diskurse in allen Bereichen suchen, ohne aber von ihrer Linie abzurücken.

Hochrechnung: Bundesrat von FPÖ zu ÖVP

Hochrechnung 17.50 Uhr
ORF/SORA
Hochrechnung 17.50 Uhr
ORF/SORA

In dieser Hochrechnung sind auch schon die ersten Trends aus Linz. NEOS schafft knapp den Einzug in den Landtag. Eine schwarz-grüne Mehrheit wäre auch mit NEOS im Landtag möglich. Im Bundesrat fällt die Vetomehrheit der Opposition, weil ein Bundesrat von der FPÖ zur ÖVP wandert.

Filzmaier zu Wahlmotiven

Die ÖVP punktet vor allem wegen ihres Spitzenkandidaten Thomas Stelzer. Im Unterschied dazu sind es für die FPÖ-Wählerinnen und -Wähler die inhaltlichen Standpunkte, für die Freiheitlichen zu votieren. „Trotz der großen Verluste hat die FPÖ eine etablierte Basis in Oberösterreich.“ Bei der MFG gebe es zwei zentrale Motive: Impfskepsis – und gegen die etablierten Parteien in jeder Form sein. Bei SPÖ und Grüne sind die jeweiligen Themenpositionen ausschlaggebend.

Politologe Filzmaier zu den Wahlmotiven in Oberösterreich

Politologe Peter Filzmaier analysiert bei ORF-Oberösterreich-Chefredakteur Klaus Obereder ausgehend von Wahltagsbefragungen die Wahlmotive.

Bürgerinitiative bleibt in Steyregg vorn

In Steyregg, wo sich die rechtsextreme Identitäre Bewegung angesiedelt hat, ist die Steyregger Bürgerinitiative für Umwelt und Stadtleben stärkste Kraft im Gemeinderat geblieben. Mit 40,43 Prozent übertrifft sie das Ergebnis von 2015 um 8,28 Prozentpunkte.

Mit 34,4 Prozent belegt die SPÖ Rang zwei, sie gewinnt 6,61 Prozentpunkte dazu. Die ÖVP erreicht 15,4 Prozent, verliert damit 2,37 Prozentpunkte, und die FPÖ hält nach 3,40 verlorenen Prozentpunkten bei 9,77 Prozent.

Die Runde der Spitzenkandidaten

Reaktionen der OÖ-Spitzenkandidaten

In Linz haben sich Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Manfred Haimbuchner (FPÖ), Birgit Gerstorfer (SPÖ), Stefan Kaineder (Grüne), Felix Eypeltauer (NEOS) und Joachim Aigner (MFG) zu einer Elefantenrunde zusammengefunden und sprechen bei OÖ-Chefredakteur Klaus Obereder über das Wahlergebnis.

NEOS über MFG-Erfolg: Versagen bei CoV-Bekämpfung

NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos ist „zuversichtlich“, dass seine Partei den Einzug in den Landtag schaffen wird. Das gute Abschneiden der MFG zeige, dass sowohl die Bundesregierung als auch die Landesregierung in der Pandemiebekämpfung „massiv versagt“ habe. Das habe in der Bevölkerung Unsicherheit geschürt. Dass die MFG vor NEOS liegt, hätte sich NEOS auch anders vorgestellt.

Pühringer mit Wahlergebnis zufrieden

Stelzers Vorgänger als Landeshauptmann, Josef Pühringer, bezeichnet das Wahlergebnis der ÖVP „zu den gegebenen Umständen“ als ein „sehr gutes“. Es sei ein klarer Auftrag an Stelzer, der Abstand zu Platz zwei sei noch nie so groß gewesen.

Auf die Frage, mit wem Stelzer zukünftig ein Arbeitsübereinkommen machen solle, will Pühringer nichts sagen: „Das ist seine persönliche Sache. Ich erteile meinem Nachfolger keine Ratschläge, denn Ratschläge sind Schläge.“

Rendi-Wagner freut sich über SPÖ-Plus

„Es ist erfreulich, dass es unter schwierigen Bedingungen erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder ein Plus bei der Landtagswahl für die SPÖ Oberösterreich gibt“, kommentieren SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.

Deutsch verweist darauf, dass die Wahl „coronabedingt unter schwierigen Voraussetzungen“ stattgefunden habe. Dass die Impfgegnerpartei MFG auf Anhieb den Einzug in den Landtag geschafft hat, wertet er als „ein Zeichen des katastrophalen CoV-Managements der türkis-grünen Bundesregierung und des ÖVP-geführten Oberösterreich“.

„Das ist auch ein klarer Auftrag für die Bundesregierung, diese Gruppe zukünftig mit gezielter Aufklärungsarbeit viel besser zu erreichen“, sagt Rendi-Wagner.

Alle bisher ausgezählten Gemeinden

Blümel gratuliert Stelzer

Wiens ÖVP-Chef und Finanzminister Gernot Blümel gratuliert der ÖVP in Oberösterreich via Aussendung zu einem „großartigen Wahlergebnis“ und zum Umstand, dass der erste Platz klar erreicht worden ist.

Der unermüdliche Einsatz von Stelzer sei gewürdigt worden. „Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben dem Team damit einen klaren Auftrag für die Zukunft gegeben, den erfolgreichen Weg für das Bundesland weiterzugehen“, so Blümel.

Wann sich die Wählerinnen und Wähler entschieden haben

Reaktionen aus dem Burgenland

„Die Sozialdemokratie in OÖ hätte sich ein besseres Ergebnis verdient, weil sie auf die richtigen Themen gesetzt hat“, sagt der burgenländische SPÖ-Geschäftsführer Roland Fürst.

FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig zeigt sich trotz der Verluste seiner oberösterreichischen Parteifreunde „sehr zufrieden“. Man habe die Wahlziele erreicht und den zweiten Platz halten können. Er sehe den Kurs von Bundesparteiobmann Herbert Kickl bestätigt. Verloren hat man laut Petschnigs Einschätzung vor allem an die Liste MFG.

Der burgenländische ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz sieht ein „großartiges Wahlergebnis“. Auch das Ergebnis in den Gemeinden zeige, dass die Volkspartei „klar die Bürgermeisterpartei“ sei, so Sagartz.

Bundeskanzler Kurz: „Tolles Ergebnis für Stelzer “

„Erster zu werden ist das Ziel, und das Ziel zu erreichen ist etwas Wunderschönes“, sagt ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz im Interview mit dem ORF Oberösterreich bei einem Besuch im Medienzentrum im Linzer Ursulinenhof. Auf die Auswirkungen auf die Bundespolitik angesprochen: „Ich glaube schon, dass uns so ein Ergebnis in einem großen Bundesland wie Oberösterreich Rückenwind im Bund gibt.“

Bürgermeister-Stichwahl in Linz

Im Linzer Gemeinderat zeichnen sich leichte Gewinne für SPÖ und Grüne ab. Die ÖVP verliert leicht, die FPÖ mit über zehn Prozentpunkten stark. SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger muss gegen ÖVP-Vizebürgermeister Bernhard Baier in die Stichwahl.

FPÖ legt in Wels zu

Die Freiheitlichen legen im Welser Gemeinderat zu, und Andreas Rabl dürfte als Bürgermeister bestätigt sein. MFG hat auch in der Messestadt den Einzug in den Gemeinderat geschafft.

Starke Zuwächse für SPÖ in Steyr

Die Sozialdemokraten dürften laut vorläufigen Zahlen ihre Position in Steyr ausgebaut haben. Der bisherige SPÖ-Vizebürgermeister Markus Vogl wird wahrscheinlich schon im ersten Wahlgang Bürgermeister, und im Gemeinderat könnte es eine absolute Mandatsmehrheit der SPÖ geben.

Reaktionen aus Niederösterreich und Tirol

Für die niederösterreichische Landeshauptfrau und ÖVP-Landesparteiobfrau Johanna Mikl-Leitner ist das Ergebnis „die Bestätigung für gute und erfolgreiche Arbeit“. Niederösterreich und Oberösterreich seien nicht nur Nachbarn, „wir sind enge Partner in vielen Fragen“. Auch andere Landesparteivorsitzende kommentieren die Wahl in Oberösterreich – mehr dazu in noe.ORF.at.

Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gratuliert Stelzer „zum beeindruckenden Wahlerfolg“. Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) sieht die letzte schwarz-blaue Koalition „glasklar abgewählt“. FPÖ-Chef Markus Abwerzger wünscht sich, dass Stimmen, die die FPÖ nun verloren hat, zurückgeholt werden – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Wahlverhalten im Bezug auf die Pandemiebewältigung

Coronavirus war meistdiskutiertes Thema

Die CoV-Pandemie war bei den oberösterreichischen Wählerinnen und Wählern das meistdiskutierte Thema. Das ergibt die von SORA und ISA erstellte ORF-Wahltagsbefragung unter rund 1.200 Wahlberechtigten. Das gilt auch für die jeweilige Wählerschaft der drei stärksten Parteien ÖVP, FPÖ und SPÖ.

Nur bei den Grünen hat mit Abstand der Umwelt- und Klimaschutz die Diskussionen dominiert. Für NEOS und MFG wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen keine Daten ausgewertet.

Kickl sieht keinen Grund für FPÖ-Kurswechsel

Für FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl ist das Ergebnis „kein Grund zum Feiern, aber auch kein Anlass, die Köpfe hängen zu lassen“. Trotz der Verluste sieht der FPÖ-Chef keinen Grund für einen Kurswechsel.

Die knapp 20 Prozent bedeuten „eines der besten Ergebnisse der FPÖ Oberösterreich“, so Kickl. Außerdem sei das Ziel, die SPÖ in Schach zu halten, erreicht worden. Zum Erfolg der Impfgegner MFG meint Kickl: „Einige haben sich wohl gedacht, sie geben ihre Stimme einer Oppositionspartei und eben nicht der FPÖ, die in Oberösterreich bekanntlich Teil der Regierung war.“

Wahlbeteiligung sinkt

Die Wahlbeteiligung wird derzeit mit rund 76,3 Prozent ausgewiesen (Schwankungsbreite 0,5 Prozentpunkte) und sinkt damit gegenüber 2015 deutlich. Damals ist sie bei 81,6 Prozent gelegen.

Heimatgemeinden der Spitzenkandidaten im Trend

Der Landeshauptmannbonus hat in der Heimatgemeinde von Stelzer, Wolfern, leicht zu Buche geschlagen. Die ÖVP legt im Vergleich zum landesweiten Ergebnis mit 3,03 Prozentpunkten nur leicht mehr zu. Sie bleibt mit 45,79 Prozent stärkste Partei.

Aus dem Stand hat die MFG in der nach wie vor schwarzen Heimatgemeinde ihres Spitzenkandidaten Joachim Aigner, Eberschwang, 9,39 Prozent bei der Landtagswahl und bei der Gemeinderatswahl 7,33 Prozent geschafft.

In Alkoven (Bezirk Eferding), wo SPÖ-Spitzenkandidatin Gerstorfer wohnt, haben die Roten bei der Landtagswahl mit 4,17 Prozentpunkten sogar überdurchschnittlich dazugewonnen.

In Dietach, wo der grüne Spitzenkandidat Kaineder daheim ist, haben die Grünen mit 4,59 Prozentpunkten klar dazugewonnen. Sie schaffen 17,11 Prozent.

In der Heimatgemeinde von FPÖ-Chef Haimbuchner, Steinhaus bei Wels, fahren die Freiheitlichen sowohl bei der Landtags- als auch der Kommunalwahl einen klaren Verlust ein. In beiden Wahlen verlieren sie gleichermaßen gut sieben Prozentpunkte, bleiben aber mit 38,73 Prozent bzw. 43,82 stärkste Fraktion.

Hochrechnung von 20.14 Uhr

Hochrechnung
ORF

Mehr Frauen haben ÖVP gewählt, bei der FPÖ sind Männer deutlich überrepräsentiert.

Gremien tagen im Laufe der Woche

Die meisten Parteien lassen sich etwas Zeit, bis ihre Parteigremien zusammentreten und das Landtagswahlergebnis beraten. Nur die SPÖ plant eine Sitzung des Parteipräsidiums am Montag.

Die Grünen wollen im Landesvorstand am Dienstag das Wahlergebnis analysieren.

Die ÖVP schließt eine Gremiensitzung am Montag aus, möglicherweise wird sie am Dienstag zusammentreten.

Bei der FPÖ spricht man von einem Sitzungstermin im Laufe der Woche nach der Wahl.

ORF-Analyse der Wahlergebnisse in OÖ und Graz

ORF-Chefredakteur Matthias Schrom analysiert den Wahlerfolg der MFG in Oberösterreich und den sensationellen Wahlsieg der KPÖ in Graz.

So reagieren Salzburgs Spitzenpolitiker

Er freue sich, dass es im Nachbarbundesland „weiterhin klare und stabile politische Verhältnisse“ gebe, gratuliert Salzburgs ÖVP-Chef Landeshauptmann Wilfried Haslauer seinem oberösterreichischen Kollegen Stelzer zum „ausgezeichneten Ergebnis“.

Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger sieht eine politische Trendwende: „Die ÖVP stagniert und hat in Graz sogar heftig verloren. Das System Sebastian Kurz hat den Zenit überschritten.“

„Das Ergebnis zeigt insbesondere, dass sich die Freiheitlichen in Österreich bei 20 Prozent stabilisiert haben“, sagt Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek. Zum Abschneiden der MFG sagt sie: „Jede Stimme für Protest- und Splitterparteien ist eine verlorene Stimme.“

Das Ergebnis seiner Partei sei ein klarer Auftrag, Klimaschutz in Regierungsverantwortung umzusetzen, sagte der grüne Landessprecher und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Die Grünen überholen bei den bis 29-jährigen Wählerinnen und Wählern die ÖVP. Diese zehrt vor allem noch vom Zuspruch der älteren Generation. Die MFG fahren ihr stärkstes Ergebnis wie die FPÖ in der Gruppe der 30- bis 59-Jährigen ein.

ÖVP lässt Party steigen

Die ÖVP feiert im Linzer Innenstadt-Restaurant „Le Jardin“ ausgelassen bei Partymusik. Auch Stelzer und Bundesobmann und Kanzler Kurz lassen sich in dem gut gefüllten Lokal blicken. Kurz macht bereitwillig Erinnerungsfotos mit der Parteijugend aus Oberösterreich.

Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Wahlfeier der ÖVP
APA/Team Fotokerschi

Gute Stimmung bei SPÖ-Anhängern

Rund 100 SPÖ-Anhängerinnen und -Anhänger feiern mit Gerstorfer im Linzer Central in den Wahlabend hinein. Bei Frankfurter und Brötchen ist die Stimmung durchaus gut.

Durch den Abend führt – wie schon bei den Vorwahlveranstaltungen – Angelika Niedetzky, und auf der Bühne kommen unter anderen regionale Parteigrößen zu Wort.

Die ÖVP ist für Wählerinnen und Wähler quer durch Bildungsschichten interessant. FPÖ und SPÖ mobilisieren am stärksten bei jenen, die einen Pflichtschulabschluss oder eine Lehre haben.

Grüne und NEOS werden vorwiegend von Menschen mit Matura und Uniabschluss gewählt.

Grüne feiern im Lentos

Die Grünen verbringen den Wahlsonntag im Linzer Kunstmuseum Lentos. Dort wird in lockerer und guter Stimmung in den Wahlabend hinein gefeiert. Im großen Saal läuft Musik, zu der auch getanzt wird. Nebenan gibt es ein Buffet.

Bier und Weißwürste bei FPÖ

Verhalten fällt die Wahlfeier der FPÖ im etwa zur Hälfte gefüllten Linzer Bierlokal „Josef“ aus. An im bayrischen Blau-Weiß gedeckten Tischen werden vorrangig Bier und Weißwürste mit Brezen konsumiert.

FPÖ-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner
APA/Team Fotokerschi

Einige Parteimitglieder scheinen es auch zu bevorzugen, gar nicht ins „Josef“ zu übersiedeln, sondern in der Wahlzentrale ein Bier zu trinken. Einer davon ist Spitzenkandidat Haimbuchner.

MFG: „Wir stoßen in privater Runde an“

Trotz ihres sensationellen Einzugs in den Landtag haben die MFG kein Lokal gebucht und wollen auch keine große Party feiern. „Wir werden in privater Runde mit einem Bier anstoßen“, sagt Spitzenkandidat Aigner.

Einkommensschwächere wählen tendenziell FPÖ und MFG. Grüne und NEOS ziehen eher Einkommensstärkere an. ÖVP und SPÖ sind für beide Gruppen wählbar.

NEOS schafft Einzug knapp

2015 ist NEOS noch im ersten Anlauf an der Vierprozenthürde gescheitert. Heute muss die Partei lange um den Einzug in den Landtag zittern, schafft ihn schließlich aber knapp. Nach derzeitigem Stand bedeutet das Ergebnis zwei Mandate.

Auf Wiedersehen

Das Team von ooe.ORF.at beendet nun die Liveberichterstattung und sagt Danke fürs Mitlesen.