Blaulicht an einem Einsatzwagen der Polizei
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CHRONIK

Neun halbverweste Rinder in Bauernhof

Schier unglaubliche Szenen müssen sich auf einem Bauernhof im Bezirk Vöcklabruck abgespielt haben, auf dem bereits vor Monaten neun Rinder verdurstet und verhungert sind. Die Kadaver lagen in einem halben Meter Mist. Der 48-jährige Besitzer wurde angezeigt.

Warum die Nachbarn nicht auf die tagelang schreienden Tiere aufmerksam geworden sind und geholfen haben, wird noch untersucht. Eine anonyme Anzeige beim Bürgermeister soll den Fall ins Rollen gebracht haben.

Als dieser mit dem Amtstierarzt beim Hof eintraf, bot sich beiden ein entsetzliches Bild: der Stall war einen halben Meter voll mit Mist, darin lagen neun halbverweste Rinder.

Schreiende Tiere nicht gehört

Die Befragung des 48-jährigen Tierbesitzers, der mit seiner 82-jährigen Mutter alleine auf dem Hof lebt, brachte weitere Details ans Tageslicht: Der Nebenerwerbslandwirt, der bei einer Baufirma arbeitet, sagte, er sei heuer im Mai zuletzt im Stall gewesen. Im Sommer des Vorjahres habe ihn ein Stier schwer verletzt, seither sei es mit ihm bergab gegangen.

Es habe nach einem Wasserrohrbruch im Winter kein Wasser mehr im Stall gegeben, zuerst füllte er die Tränken noch händisch auf, danach unterließ er auch das. Der Mann wird wegen Tierquälerei angezeigt. Warum die Nachbarn die schreienden Tiere nicht gehört und nicht geholfen haben, wird derzeit noch untersucht.