OÖ Kulturquartier wird evaluiert

Einer Evaluierung wird derzeit das OÖ Kulturquartier in Linz unterzogen. Dessen Ausgaben sowie Zuschüsse seien laut einem Bericht des Landesrechnungshofes in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen.

2012 nach dem fatalen Ursulinenhof-Brand nach 30 Monaten Bauzeit eröffnet, verbindet das OÖ Kulturquartier das Landeskulturzentrum mit dem Offenen Kulturhaus. Und versammelt neben dem Veranstaltungszentrum im U-Hof 13 kulturelle Einrichtungen mit unterschiedlichen Programmschwerpunkten.

„Müssen nach mehr Aufmerksamkeit trachten“

Aushängeschild des im Herzen von Linz gelegenen rund 3.000 Quadratmeter großen Komplexes ist der „Höhenrausch“, der über die Jahre über eine Million Besucher nach Linz gelockt hat. Seit der Eröffnung des OÖ Kulturquartiers sei laut Landesrechnungshof die Finanzierung aus der öffentlichen Hand von vier auf knapp 5,5 Mio. Euro gestiegen, so Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer (ÖVP): „Wenn man gerade zeitgenössische Kultur und Kunst wie im Kulturquartier anbietet, dann hat das immer auch unterstützenden Charakter für die Künstler. Aber es stimmt schon, wenn wir ein derartig großes Angebot haben, müssen wir nach noch mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch trachten.“

„Niedriger Eigendeckungsgrad“

Eintritte seien laut Landesrechnungshof nur bei den großen Eigenprojekten und den Festivals verlangt worden, das ergebe einen eher niedrigen Eigendeckungsgrad (laut OÖ Kulturquartier 28,3 Prozent im Jahr 2016, im Jahr 2017 seien es 16,2 Prozent gewesen).

„Preis hängt mit Angebot zusammen“

Für Stelzer hängt die Frage des Eintrittspreises mit dem Angebot im OÖ Kulturquartier zusammen: „Wir haben zum Beispiel auch sehr viele Schulklassen, die sich das Gott sei Dank auch ansehen. Die möchte ich auch haben, aber die brauchen auch attraktive Preise. Das heißt, wir müssen schon eine gute Mischung finden.“ Bis zum Ende des Sommers soll ein neues Konzept für die Museen des Landes OÖ auf dem Tisch liegen.

„Vorteil des zentralen Standorts nutzen“

Im Rahmen dessen wird auch über die Zukunft des OÖ Kulturquartiers nachgedacht, so Stelzer: „Dieses Vorteil, mitten im Zentrum der Landeshauptstadt zu sein, müssen wir auch für andere Bereiche noch nützen. Da sehe ich auch unsere gesamten Landesinstitutionen mit eingebunden. Ich nehme den Rechnungshofbericht durchaus zum Anlass, dass wir uns hier weiterentwickeln und mit dem Team neu aufstellen.“

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