Kritik an schärferen Krankenstandskontrollen

Die ÖVP-FPÖ Koalition will nun auch verschärft gegen Missbrauch bei Krankenständen vorgehen. Für OÖGKK-Obmann Albert Maringer ist der Antrag keine große Neuerung, schließlich werde jetzt schon jeder Missbrauch geprüft.

Die elektronisch basierte Prüfung wurde von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse entwickelt, die allen anderen Kassen zur Verfügung steht. Die Prüfung von Missbräuchen sei also jetzt schon Usus.

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Mögliche Missbrauchsfälle werden von der OÖGKK elektronisch geprüft

Die Software funktioniert ähnlich wie ein Virenscanner und erkennt Auffälligkeiten. Damit würden Dienstgeber kontrolliert, um Schwarzarbeit aufzudecken, aber eben genauso Arbeitnehmer. Auffällige Häufungen von Krankenständen würden so erkannt, so Maringer. Ein Alarmzeichen gibt es etwa, wenn Krankenstandsdauern abweichen, oder sich jemand besonders häufig krank meldet. Dann gebe es unterschiedliche Maßnahmen: „Das kann eine Vorladung zum Chefarzt oder ein Krankenstandsbesuch sein. Auch der behandelnde Arzt kann kontaktiert werden.“

„Ablenkungsversuch der Bundesregierung“

Zudem sinken die Missbrauchfälle seit Jahren, so Maringer. Genauso die Krankenstände: „Im Schnitt sind drei Prozent der Beschäftigen im Krankenstand. Jedes Jahr wird es weniger.“ Die Missbrauchsfälle würden sich im Promillenbereich halten. Mehr dazu in „Krankenstände auf niedrigem Niveau“ (oesterreich.ORF.at)

Verwundert zeigt sich der Obmann außerdem, weil bisher von Seiten der Bundesregierung noch kein Gespräch gesucht wurde oder Auftrag gegeben worden sei. Er vermutet eher einen Ablenkungsversuch zur Zwölf-Stunden-Tag-Debatte.