Mobile Schlachtanlagen für besseres Fleisch

Oberösterreich macht als erstes Bundesland den Weg frei für mobile Schlachtanlagen. Damit müssen Rinder nicht mehr zum Schlachthof transportiert werden. Sie könnten so stressfrei und schonend in ihrem gewohnten Umfeld geschlachtet werden, was die Fleischqualität verbessere.

Die Vorteile einer Schlachtung auf den Bauernhöfen liegen nicht nur auf der Hand, sie landen auch auf unseren Tellern. Denn: Bei einem Steak könne man schmecken, „ob das Tier Stress erlitten hat oder nicht“, sagt Landes-Veterinärdirektor Thomas Hain.

Bessere Fleischqualität nachweisbar

Eben der Stress durch den Transport zum Schlachthof soll den Rindern mit der neuen Anlage erspart bleiben. Eine bessere Fleischqualität sei nachweisbar und auch zu schmecken. Die mobile Schlachtung wurde in Bayern vorgemacht, Oberösterreich zieht als erstes Bundesland nach und schuf auch alle rechtlichen Voraussetzungen dafür.

Mobile Schlachtanlagen

Land OÖ

In Bayern sind die mobilen Schlachtanlagen schon im Einsatz

„Verbraucherschutz, Tierschutz, Veterinärrecht, Lebensmittelrech: Um das in Einklang zu bringen braucht es die Professionalität, die wir in Oberösterreich haben“, sagt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP). Rund 14.000 Rinderbauern gibt es in Oberösterreich. All jene, die ihr Fleisch direkt ab Hof verkaufen, sollen nach den Vorstellungen des Landes Kunden der mobilen Schlachter werden.

Land zahlt mit

Konkret soll das so funktionieren: Ein Fleischhauer kauft einen Schlachtanhänger oder eine Schlachtbox. Dann fährt er zu den Bauernhöfen in der Region. Das Rind wird in seiner gewohnten Umgebung unter Anwesenheit eines Tierarztes betäubt. In der Blutfangwanne des mobilen Schlachtanhängers kann es entbluten. Im Schlachthof wird das Fleisch dann weiter verarbeitet. Der Fleischhauer ist für einen tierschutzgerechten Ablauf verantwortlich.

Mobile Schlachtanlagen

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Das mobile Schlachten soll erstmals auch in Oberösterreich eingesetzt werden

Noch gibt es keine konkreten Interessenten. Um die Anlagen attraktiver und leistbar zu machen, übernimmt das Land 40 Prozent der Anhängerkosten. Die Entwicklung mit den fahrbaren Schlachthöfen stehe derzeit zwar noch am Anfang, Hiegelsberger kann sich jedoch eine Ausdehnung des Angebots auch auf andere Tierarten vorstellen.