voestalpine steigerte Nettogewinn um 55 Prozent

Um 55 Prozent auf insgesamt 817,9 Millionen Euro hat die voestalpine ihren Gewinn nach Steuern im Geschäftsjahr 2017/18 erhöht. Als Gründe werden die starke Konjunktur und die internationale Wachstumsstrategie angegeben.

Im vorhergehenden Geschäftsjahr lag das Ergebnis nach Steuern bei 527 Millionen Euro, der Umsatz erhöhte sich im Geschäftsjahr 2017/2018 um 14 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro.

Belastung durch Politik der US-Regierung

Gegen Ende des Geschäftsjahres habe die zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik der US-Regierung die weltweite ökonomische Stimmung zwar „beträchtlich belastet“, die Entwicklung der Realwirtschaft sei davon aber im abgelaufenen Geschäftsjahr unbeeinträchtigt geblieben, heißt es in einer Presseaussendung des Konzerns.

Grafik zeigt ausgewählte Kennzahlen der voestalpine

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/voestalpine

Steel Division lieferte stärksten Ergebnisbeitrag

Die Automobilkonjunktur hat sich laut voestalpine „anhaltend stark entwickelt“ und auch der Konsumgüterbereich und die Flugzeugindustrie hätten ihr hohes Niveau fortschreiben können. Für den Konzern strategisch wichtige Abnehmerbranchen wie der Öl- und Gassektor und die Nachfrage nach Eisenbahninfrastruktur zeigten allerdings noch nicht die gleiche Dynamik wie vor der Finanzkrise. Den stärksten Ergebnisbeitrag innerhalb der voestalpine lieferte 2017/18 die Steel Division.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Unternehmens stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast 27 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro, die EBITDA-Marge verbesserte sich von 13,6 auf 15,2 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) überschritt mit einem Plus von 43 Prozent von 823,3 Mio. auf 1,18 Mrd. Euro die 1-Milliarden-Euro-Marke. Die EBIT-Marge betrug 9,1 Prozent, nach 7,3 Prozent im Geschäftsjahr davor. Pro Aktie verblieb ein Gewinn (EPS) von 4,40 (2016/17: 2,84) Euro.

Voestalpine Zentrale in Linz

voestalpine

Das Hauptquartier der voestalpine in Linz

Nachlassen der Hochkonjunkturphase befürchtet

Im gerade erst angelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 will die voestalpine ihr operatives Ergebnis „in etwa auf dem Niveau des Vorjahres“ halten - Gewinnzuwächse wie 2017/18 sind also vorerst nicht zu erwarten. Die Einschätzung für das zweite Geschäftshalbjahr 2018/19 sei schwierig, denn spätestens in diesem Zeitraum seien „maßgebliche negative Effekte aus handelspolitischen Lenkungsmaßnahmen zumindest einzelner Länder nicht mehr auszuschließen“. Nach den per 1. Juni eingeführten US-Importzöllen auf Stahl und Aluminium drohen derzeit beispielsweise auch Autoimportzölle. Weiters befürchtet die Voest ein allmähliches Nachlassen der Hochkonjunkturphase.

Hochofen-Großreparatur steht an

Darüber hinaus steht bei der voestalpine im laufenden Geschäftsjahr turnusmäßig eine Hochofen-Großreparatur an. Um den operativen Gewinn heuer auf dem Niveau von 2017/18 halten zu können, müssen sich zum einen die Auswirkungen des von US-Präsident Donald Trump befeuerten, internationalen Handelskonfliktes in Grenzen halten; zum anderen müssten bei der Voest „positive Effekte aus dem konjunkturellen Nachziehen einzelner Branchen“ wie Eisenbahninfrastruktur, Öl- und Gassektor die negativen Effekte aus dem vorübergehenden Hochofen-Stillstand kompensieren.

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